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Reisetipp Freiburg: Entdecken Sie die Stadt in der Nebensaison


Top-Tipps für den City-Trip
Schön warm hier: Schlemmen und Schlendern im Breisgau

Von dpa
Aktualisiert am 26.03.2024Lesedauer: 4 Min.
Freiburg: Die Schlossbergbahn fährt ab Stadtzentrum auf den Schlossberg, wo ein Panorama aus Schwarzwald, Freiburger Osten und der Altstadt wartet.Vergrößern des BildesFreiburg: Die Schlossbergbahn fährt ab Stadtzentrum auf den Schlossberg, wo ein Panorama aus Schwarzwald, Freiburger Osten und der Altstadt wartet. (Quelle: Spiegelhalter/FWTM/dpa)
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Die Stadt mit den meisten Sonnenstunden in Deutschland: Freiburg zieht viele Besucher an. Aber auch in der Nebensaison hat die Großstadt einiges zu bieten.

Freiburg liegt in der wärmsten Ecke Deutschlands. Während viele Norddeutsche die Badener noch vor wenigen Jahrzehnten um ihr Klima beneideten, entwickeln sich die versiegelten Städte im Südwesten im Sommer mit Temperaturen um 40 Grad Celsius gerne auch mal zur Freiluft-Sauna.

Eine Idee für Gäste: den City-Trip in die kühlere Jahreszeit verlegen. Menschentrauben bilden sich dann selten, dafür sind die Temperaturen ab April schon angenehm und die Übernachtungspreise liegen noch niedriger als zur Hochsaison.

Am "Bächle" entlang

Wer das erste Mal nach Freiburg kommt, verpasst etwas, wenn er nicht durch die Altstadt mit ihren "Bächle" schlendert, den Wasserläufen, die viele Gassen begleiten. Ab Hauptbahnhof ist man in zehn Gehminuten an der "Kajo", der Kaiser-Josefs-Straße, der zentralen Shoppingmeile Freiburgs. Von dort geht es dann fix zum Münsterplatz mit dem Münstermarkt.

Er findet täglich außer sonntags statt und ist der Open-Air-Supermarkt der Freiburger: Obst und Gemüse aus regionalem Anbau, lokalen Käse und Käsekuchen verkaufen die Bauern an ihren Ständen an der Nordseite des Münsters. Südfrüchte und auswärtige Spezialitäten verkaufen Händler passenderweise auf der Südseite.

Auf dem Münstermarkt gibt es Wurst mit Gardemaß

Zur Stärkung vor Ort kann man "Original Freiburger Lange Rote" probieren, die an mehreren Ständen gebrutzelt wird. Die Rostbratwurst ohne Darm hat das Gardemaß von 35 Zentimetern und ist eine Institution - zumindest in Freiburg.

Damit auf dem Markt alles seine Ordnung hat, gibt es Marktmeister. Zum Beispiel Kalinga Wijetunga. Der aus Sri Lanka stammende Freiburger verkaufte einst selbst auf dem Münstermarkt Südfrüchte, jetzt hat er den Hut auf. "Morgens früh um sechs geht es los. Dann gehe ich von Stand zu Stand, um die Fläche jedes einzelnen per Laser-Maßband zu messen und zu notieren", sagt der 44-Jährige. Danach richten sich die Gebühren.

Münstermarkt und Altstadt sind natürlich heiß begehrte Locations mit viel Laufkundschaft. Für Auswärtige ist es aber schwer zu durchschauen, wo Touristennepp droht und wo nicht. Eine gute Option ist deshalb eine kulinarische Tour.

So landet man etwa mit Guide Ulrike Peissl am Käsestand von Sennerin Eva Hohlfeld, in der Honiggalerie, einem kleinen, familiengeführten Laden direkt am Münsterplatz, oder im Restaurant "Lichtblick" in der Konviktstraße. Gut Vorbereitete haben im Freiburg-Buch von Stephan Elsemann geschmökert – einem Foodie und Insider, der abseits des Mainstreams Cafés, Restaurants und Beizen, wie in der Stadt im Breisgau die Kneipen genannt werden, getestet hat.

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Der Münsterplatz in Freiburgs Altstadt. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Martin Jung/imago)

Freiburg

Freiburg ist die südlichste Großstadt Deutschlands und hat rund 235.000 Einwohner. Sie liegt im Breisgau in Baden-Württemberg im Südwesten Deutschlands. Mit der Bahn fährt man etwa ab Frankfurt in zwei Stunden nach Freiburg. Es gibt auch einen Nachtzug ab Berlin, der neun Stunden unterwegs ist.

Ganz nah: Gerberau und Fischerau

Architektonisch geprägt ist die Altstadt von der Erzdiözese Freiburg, aber auch der Universität. Jede zweite Immobilie scheint entweder zur Uni oder der Kirche zu gehören. Beide Institutionen werden in zwei sehenswerten Museen thematisiert: dem Uniseum mit seiner Geschichte der Universität und dem städtischen Augustinermuseum. Letzteres zeigt Glasfenster und Wasserspeier aus dem Münster. Klingt öde, ist es aber nicht: Allein die Atmosphäre, das Licht und der Mix aus moderner und alter Architektur lohnen.

Von der Altstadt kommt man durch das Schwabentor direkt in die sogenannte Schneckenvorstadt. Zu diesem Handwerksviertel gehört die quirlige Gerberau, wo früher die Gerber ihr Leder bearbeiteten und das Wasser im Gewerbekanal entsprechend stank. Die Fischer der sich anschließenden Fischerau bekamen das Abwasser der Gerber leider ab.

Heute beheimatet die Schneckenvorstadt zahlreiche Mini-Lädchen. Wo ihr Name herkommt? Es kursieren zwei Erklärungen: entweder vom alten Wirtshaus "Zum Schnecken" oder von den schneckenförmigen Wendeltreppen, die in manchen Gebäuden die Stockwerke miteinander verbanden.

Die Wiehre: Das einstige Arbeiterviertel der Stadt

Weiter Richtung Süden überquert man das Stadtflüsschen Dreisam und landet in Freiburgs beliebtestem Wohnquartier: der Wiehre. Wer die Heidelberger Weststadt kennt und Hamburg Eppendorf mag, wird das ruhige Quartier samt Jugendstilvillen lieben. Tatsächlich gibt es einen direkten Bezug zu Hamburg: Ende des 19. Jahrhunderts flohen zahlreiche Hamburger vor der Cholera nach Freiburg.

Der damalige Freiburger Oberbürgermeister Otto Winterer warb gezielt um die Hanseaten. Er wollte aus dem Arbeiterviertel einen Stadtteil für Betuchte machen. Das ist ihm wohl gelungen. Die Arbeiterhistorie der Wiehre sieht man heute noch an der sanierten Knopfhäusle-Siedlung. Dort lebten Familien in zweigeschossigen kleinen Reihenhäusern mit eigenem Garten für die Selbstversorgung. Gearbeitet wurde in der nah gelegenen Knopffabrik Risler, die es heute nicht mehr gibt.

Auch in der Wiehre lässt sich gut einkehren: Fein ist ein Windbeutel mit Hagebutte-Apfel-Creme bei der Patisserie Förster Max oder man holt sich eine Zimtschnecke beim Brotbruder in der Zasiusstraße.

Mit der Gondel ans Ziel

Dann wäre das noch der Hausberg Freiburgs, der Schauinsland. Um seinem Namen auf den Grund zu gehen, geht es in die Höhe. Die Talstation der Gondel für den alpinen Ausflug auf 1.284 Meter erreicht man ab Bertoldsbrunnen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in nur 25 Minuten.

Wer weniger Zeit hat, Freiburg von weiter oben zu sehen, nimmt ab Stadtzentrum die Schlossbergbahn. Drei Minuten später ist man immerhin auf 456 Metern und genießt vom zentralen Hügel aus das Panorama aus Schwarzwald, Freiburger Osten und die Altstadt.

Noch ein Tipp für den Rückreiseproviant: Statt sich samstags auf dem Münstermarkt in die Schlange einzureihen, um an einem gelben Stand eine weitere kulinarische Berühmtheit zu probieren – "Stephans Käsekuchen" –, kann man sich am Hauptbahnhof auch einfach aus dem Automaten ziehen. So fällt der Abschied von Freiburg vielleicht etwas leichter.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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