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Neun-Euro-Ticket: Das ist bisher geplant


Fragen und Antworten
Das ist zum Neun-Euro-Ticket im Nahverkehr geplant


Aktualisiert am 19.05.2022Lesedauer: 4 Min.
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Bahnticket auf einem Mobiltelefon. Im Hintergrund kaufen Personen Tickets an einem Automaten.Vergrößern des Bildes
Bahnticket (Symbolbild): Künftig könnte Bahnfahren zumindest regional und kurzzeitig sehr günstig werden. (Quelle: MiS/imago-images-bilder)

Bereits in rund einem Monat ist es soweit: Dann können Sie den Öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland für nur neun Euro monatlich nutzen. Doch wie soll das Konzept genau aussehen?

Bisher pendeln zahlreiche Menschen in Deutschland mit dem Auto oder dem Rad zur Arbeit, obwohl es passende Bus- oder Bahnverbindungen geben würde. Doch diese sind vielen zu teuer. Zum Entlastungspaket der Bundesregierung gehört deshalb auch das Neun-Euro-Monatsticket.

Doch dazu ist vieles noch unklar: Wer kann es wo bekommen, ab wann und wie sieht die Nutzung dann aus? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:

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Wann kommt das Neun-Euro-Monatsticket?

Die Länder wollen das Neun-Euro-Monatsticket bereits vom 1. Juni an umsetzen. Das Vorhaben ist Teil des Entlastungspakets der Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Das Ticket soll es schließlich drei Monate lang für je neun Euro geben: Juni, Juli und August 2022.

Bevor das Ticket wirklich kommt, fehlt allerdings noch eine Abstimmung im Bundesrat. Diese ist für den 20. Mai geplant.

Wo bekommen Sie das Neun-Euro-Ticket?

Das Ticket ist an Schaltern und Automaten, sowie einer Online-Plattform zur digitalen Buchung erhältlich sein.

Wer bereits ein bestehendes Ticket-Abo hat, bekommt den Differenzbetrag in den folgenden Monaten ausgeglichen. Zudem soll es eine Lösung für Semester- oder Jobtickets geben.

Ist das 9-Euro-Ticket personengebunden?

Das 9-Euro-Ticket ist personengebunden und nicht übertragbar. Es gilt nur, wenn Vor- und Zuname des reisenden Fahrgastes eingetragen sind und ein Personalausweis dazu vorgezeigt wird. Das gilt auch für Handy-Tickets.

Wie weit können Sie mit dem Neun-Euro-Ticket fahren?

Das Ticket soll im gesamten deutschen Nah- und Regionalverkehr gültig sein. Sie können damit also Linienbusse, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen sowie Regional- und Regionalexpress-Züge nutzen – und das deutschlandweit.

Wer will, kann also für nur neun Euro von München nach Hamburg, von Köln nach Berlin oder von Bremen nach Stuttgart oder auch in alle anderen Städte und Gemeinden in Deutschland fahren. Allerdings: Wer keinen Aufpreis zahlen will, darf nur den Nah- und Regionalverkehr nutzen.

Denn das Neun-Euro-Ticket gilt nicht im Fernverkehr, also in ICE, IC oder EC und auch nicht Flixbussen oder dem Flixtrain. Die Reise quer durch Deutschland wird somit sehr günstig, kann aber mitunter auch sehr lange dauern.

Dürfen Sie auch Ihr Fahrrad mitnehmen?

Wenn ein bestehendes Abo das so vorsieht: ja - allerdings nur im jeweiligen Abo-Geltungsbereich, wie das Bundesverkehrsministerium erläutert. Generell muss sonst ein Fahrradticket dazu gebucht werden.

Die Bahn schickte schon vorsichtshalber als Warnung voraus, dass die Fahrrad-Mitnahme wegen absehbar voller Züge nicht garantiert sei. An Feiertagen sollte man lieber darauf verzichten.

Kann man Plätze reservieren?

Nein. Reservierungsmöglichkeiten gibt es in der Regel nur im Fernverkehr. Das 9-Euro-Ticket gilt aber im Nahverkehr.

Können auch Fähren und Touristenbahnen mit dem Neun-Euro-Ticket genutzt werden?

In größeren Städten wie Hamburg oder Berlin gehören zum ÖPNV beispielsweise auch Fähren oder bestimmte Touristenfahrten. Diese können auch mit dem Neun-Euro-Ticket genutzt werden, sofern sie bisher auch mit dem normalen ÖPNV-Ticket genutzt werden konnten.

Touristenfähren oder Schiffe von privaten Anbietern genauso wie Touristenbusse gehören hingegen nicht zu dem Angebot.

Worauf müssen Sie sich einstellen, wenn Sie den ÖPNV nutzen?

Je mehr Menschen das Angebot nutzen, desto mehr müssen Sie sich auch auf überfüllte Bahnen, Busse und auch Bahnhöfe einstellen. Denn nur für drei Monate werden die Verkehrsbetriebe wohl kaum ihre Flotten vergrößern oder deutlich mehr Personal einstellen.

Gut die Hälfte der Menschen in Deutschland, die das angekündigte 9-Euro-Ticket nutzen wollen, planen damit zudem einen Ausflug oder eine Reise.

Das ergab eine Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zwischen dem 2. und 5. Mai unter mehr als 2.000 Erwachsenen in Deutschland durchgeführt hat. 55 Prozent der Teilnehmer wollen das Ticket demnach zumindest wahrscheinlich nutzen, davon 51 Prozent bevorzugt für touristische Ausflüge beziehungsweise Reisen innerhalb Deutschlands.

Knapp ein Drittel (31 Prozent) will das Ticket in erster Linie für den Arbeitsweg nutzen. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten nannten private Wege. Bei der Frage nach der bevorzugten Nutzung waren mehrere Antworten möglich.

Warum ist das Ticket nicht gleich kostenlos?

Diesen Vorschlag hatte es aus den Ländern tatsächlich gegeben. Einfach auf Tickets zu verzichten – und damit auch auf Kontrollen – hätte den Aufwand deutlich gesenkt, lautete eine Argumentation. Ein Grund, dass nun ein kleiner Geldbetrag verlangt wird, ist aber auch der Blick über das Ende der Aktion hinaus.

Bei zahlenden Kunden lässt sich die Nutzung besser analysieren. Geplant sind Befragungen. Wer nutzt auf welchen Strecken Busse und Bahnen, wenn es deutlich günstiger ist? Das ist für die Verkehrsbetriebe und die Politik eine spannende Frage – auch wenn es ja kaum bei 9 Euro pro Monat bleiben dürfte.

Drohen nach der Neun-Euro-Phase höhere Ticketpreise?

Ein Finanzstreit mit dem Bund über dauerhaft mehr Geld für den öffentlichen Nahverkehr ist weiterhin ungelöst. Die Bremer Verkehrssenatorin Maike Schaefer warnte deshalb bereits davor, dass nach dem Auslaufen des Tickets Ende August ohne mehr Geld vom Bund die Tarife erhöht werden müssten. Diese Frage ist also noch ungeklärt, es könnte jedoch sein, dass die Preise dann ansteigen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
  • tagesschau.de: "Nutzer jubeln, Verkehrsbetriebe bangen", 4. Mai 2022.
  • wdr.de: "9-Euro-Ticket: Wirklich eine gute Idee?", 4. Mai 2022.
  • chip.de: "9-Euro-Ticket: Versteckter Schalter im DB Navigator zeigt alle günstigsten Routen", 4. Mai 2022.
  • morgenpost.de: "Deutsche Bahn und Co: Hier gilt das 9-Euro-Ticket nicht", 5. Mai 2022.
  • spiegel.de: "Fahrgastverband fordert Stopp der Fahrradmitnahme wegen Neun-Euro-Tickets", 4. Mai 2022.
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