Stauticker Herbstferien und Grenzkontrollen: Hier drohen Staus
Am kommenden Wochenende droht erhebliche Staugefahr auf Deutschlands Autobahnen. Wo die Lage besonders kritisch ist.
Volle Fernstraßen und hohe Staugefahr, aber nicht so schlimm wie im Sommer: So könnte eine kurze Verkehrsprognose für die Autobahnen am kommenden Wochenende (11. bis 13. Oktober) lauten, wenn man die Einschätzungen vom Auto Club Europa (ACE) und dem ADAC zusammenfasst.
Ferien in neun Bundesländern
So starten die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland in die Herbstferien. Niedersachsen, Bremen und Sachsen gehen in die zweite Woche. In Sachsen-Anhalt und Thüringen enden die Ferien. Das sorgt für Bewegung.
Ziele der Reisenden sind unter anderem die Wandergebiete in den Alpen und den Mittelgebirgen. Aber auch die Routen zu den Küsten von Nord- und Ostsee dürften sich füllen. Bei schönem Wetter machen sich zudem Tagestouristen auf den Weg.
So sieht der ACE vor allem die Autobahnen im Rhein-Ruhr- und Rhein-Main-Gebiet sowie in Süddeutschland die bekannten Fernstraßen Richtung Alpenraum als staugefährdet. Aber auch Heimreisende müssen sich am Wochenende nachmittags auf längere Fahrtzeiten einstellen. Besonders kritisch kann es im Bereich der rund 1.150 Autobahnbaustellen werden, die der ADAC gezählt hat.
Die Tage im Überblick
Freitag: Zum einen gibt es typischen Berufsverkehr und Wochenend-Pendler, das füllt die Autobahnen schon einmal. Zudem dürften manche gleich nach Schulschluss in die Ferien fahren wollen. Zwischen 13.00 und 20.00 Uhr ist laut ACE mit längeren Verzögerungen und vielen Staus zu rechnen. Dazu beginnt die Sperrung des Elbtunnels. So ist die A 7 in Richtung Flensburg zwischen Hamburg-Heimfeld und Hamburg-Stellingen von Freitag (11. Oktober) 22.00 Uhr bis Montag (14. Oktober) 5.00 Uhr gesperrt, in der Gegenrichtung von Samstag (12. Oktober) 20.00 Uhr bis Montag 5.00 Uhr.
Samstag: Viel ist los auf den Routen in Richtung Alpen- und Mittelmeerraum sowie an die Küsten von Nord- und Ostsee. Der ACE erwartet für die Mitte, den Westen und vor allem den Süden Deutschlands das höchste Verkehrsaufkommen. Eine erhöhte Staugefahr bestehe vor den zahlreichen Baustellen. Rund um die Flughäfen ist ein größerer Zeitpuffer ebenfalls ratsam. Viel los ist auch auf den Heimreisespuren.
Sonntag: Ab dem späten Vormittag geht der ACE von viel Verkehr aus. Am Nachmittag dürfte es auf den Autobahnen starken Rückreiseverkehr geben. Längere Verzögerungen durch zähfließenden Verkehr und einige Staus - damit muss gerechnet werden. Bei schönem Wetter füllen sich auch die Nebenstrecken durch Ausflügler.
Diese Strecken sind besonders betroffen
Die Verkehrsclubs rechnen am Wochenende mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen und Staus in den Großräumen Hamburg, Frankfurt/Main und München sowie auf den Fernstraßen von und zur Nord- und Ostsee und auf folgenden Routen (oft in beiden Richtungen):
- A 1 Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg – Lübeck
- A 1/ A 3 / A 4 Kölner Ring
- A 2 Oberhausen – Dortmund
- A 3 Frankfurt/Main – Nürnberg – Passau
- A 5 Basel – Karlsruhe – Frankfurt/Main
- A 6 Nürnberg – Heilbronn – Mannheim – Kaiserslautern
- A 7 Flensburg – Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
- A 8 Salzburg – München – Ulm – Stuttgart – Karlsruhe
- A 9 Nürnberg - München
- A 24 Hamburg – Berlin
- A 45 Gießen – Dortmund
- A 61 Mönchengladbach – Koblenz – Mannheim
- A 81 Würzburg – Heilbronn – Stuttgart – Singen
- A 93 Kiefersfelden – Rosenheim
- A95/ B2 Garmisch-Partenkirchen – München
- A 99 Umfahrung München
Auch die Autobahnen in Österreich und in der Schweiz dürften sich ordentlich füllen – es werde "zeitweise lebhaft", so der ADAC. Ziele sind vor allem Regionen mit Wanderzielen. Zu den problematischen Strecken zählen die Autoclubs unter anderem die Tauern-, Inntal-, Rheintal-, Fernpass-, Brenner- sowie die Gotthard-Route in der Schweiz.
Vor den Einfahrten des Schweizer Gotthardtunnels (A 2) kann es vor allem am Freitagnachmittag und am Samstag länger dauern. Ein Ausweichen über die Alternativroute San Bernadino – Chur – Bellinzona (A 13) ist laut ACE nur bedingt empfehlenswert, da auch hier baustellenbedingt mit etwas längeren Fahrzeiten gerechnet werden müsse.
Tunnelsanierungen und Co. – hier dauert's in Österreich länger
Für Österreich gibt es unter anderem folgende Erschwernisse: So sind die Ausweichstrecken für den durchreisenden Verkehr im Raum Reutte (Fernpassroute), Kufstein (Inntal-Autobahn) und im Großraum Innsbruck an fast allen Wochenenden und Feiertagen gesperrt. Das gilt noch bis diesen Sonntag (13. Oktober) und meist in der Zeit von 7.00 bis 19.00 Uhr. Zum Teil würden auch Brücken einbezogen, so der ACE. Mancherorts können die Zeiten leicht variieren. Reisende zu Urlaubszielen dort sowie Anrainer sind ausgenommen. Das Land Tirol hat eine Infoseite im Netz dazu.
Bis einschließlich 19. Dezember ist zudem der Reschenpass (B 186) voll gesperrt – eine Umleitung führt teilweise über die Schweiz. Auch bleibt der Arlbergtunnel gesperrt (noch bis 22. November). Als Ausweichstrecke dient hier der Arlbergpass – was die Reisezeit um etwa 30 Minuten verlängern dürfte.
Zudem ist die Tunnelsanierung auf der Tauernautobahn (A 10; Salzburg – Villach) nach der Sommerpause wieder aufgenommen worden. Der ACE rechnet mit einer Verlängerung der Fahrtzeit von im Schnitt 30 Minuten. Und für den Transitverkehr seien Abfahrtssperren in Kraft, um dem Ausweichverkehr Einhalt zu gebieten.
Grenzkontrollen: Wartezeiten möglich
Seit dem 16. September gibt es an allen deutschen Grenzen Kontrollen. Diese sind laut ADAC stichprobenartig, sodass nicht alle Fahrzeuge anhalten müssen. Lange Wartezeiten sind demnach weiterhin nicht zu erwarten.
Die Wartezeiten für die österreichischen Autobahn-Grenzübergänge Walserberg, Kiefersfelden und Suben können vorab online bei der österreichischen Infrastrukturgesellschaft Asfinag eingesehen werden.
- Nachrichtenagentur dpa