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Marokko-Urlaub nach Erdbeben stornieren: Was ist jetzt möglich?


Reiserecht bei Erdbeben
Gebuchter Marokko-Urlaub: Kann man jetzt stornieren?

Von dpa
Aktualisiert am 12.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Bergungsarbeiten in Marrakesch: Vergangenen Freitag ereignete sich hier das schwerste Erdbeben seit Jahrzehnten.Vergrößern des BildesBergungsarbeiten in Marrakesch: Vergangenen Freitag ereignete sich hier das schwerste Erdbeben seit Jahrzehnten. (Quelle: IMAGO/Wang Dongzhen)
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Menschen haben ihr Leben verloren, Gebäude sind zerstört – auch im beliebten Marrakesch und seiner Altstadt. Einschätzungen zur aktuellen Lage für Urlauber.

Das schwere Erdbeben in Marrakesch und den umliegenden Gebieten hat große Zerstörungen angerichtet. Rund 2.500 Menschen sind ums Leben gekommen.

An Urlaub in dem nordafrikanischen Land mag man angesichts solcher Zahlen und Bilder kaum denken. Aber: Hat man eine Reise nach Marokko geplant, fragt man sich nun natürlich, wie es weitergeht.

Veranstalter kontaktieren

Zunächst gilt: Wer eine Pauschalreise nach Marokko gebucht hat, sollte sich mit dem Reiseveranstalter in Verbindung setzen – auch um sich über eventuelle Umbuchungs- und Stornierungsmöglichkeiten zu informieren, teilt der Deutsche Reiseverband (DRV) mit.

DRV-Angaben nach haben sich einige hundert Reisende mit führenden mittelständischen und großen deutschen Veranstaltern im betroffenen Gebiet um Marrakesch aufgehalten. Für ganz Marokko seien es deutlich mehr. Nach dem Stand vom Wochenende, der dem DRV vorlag, waren alle wohlauf. Das Hauptbeben hatte am Freitagabend die Erde erschüttert.

Angst oder schlechtes Gefühl keine Storno-Gründe

Wer eine Reise nach Marokko geplant hat, möchte nun vielleicht nicht dorthin reisen: Sei es aus Angst vor weiteren Erdbeben oder weil man nicht in einem Land die Seele baumeln lassen möchte, wo viele Menschen gerade größte Not leiden.

Jedoch: Angst oder Unbehagen allein sind kein Grund für eine kostenfreie Stornierung. Abstrakte Gefahren seien nicht ausreichend, stellt Karolina Wojtal vom Europäischen Verbraucherzentrum klar. Hier kann man nur auf Kulanz des Veranstalters hoffen.

Anders sieht es aus, wenn die geplante Reise durch außergewöhnliche Umstände tatsächlich erheblich beeinträchtigt ist. Zum Beispiel, wenn es am Urlaubsort große Zerstörungen gibt und das Hotel in Mitleidenschaft gezogen wurde.

In so einer Situation sagen Veranstalter aber in aller Regel selbst zeitnahe Reisen ab. Dann gibt es das Geld zurück.

Ist Rücktritt möglich oder nicht?

Der Reiserechtler Paul Degott schätzt ein: "Die Erdbebenereignisse in Marokko sind sicherlich unvermeidbare, außergewöhnliche Umstände für Jedermann." Wenn jemand seine Urlaubsreise direkt nach Marrakesch gebucht habe, sollte eine kostenlose Stornierung für die nähere Reisezeit möglich sein, so der Anwalt.

Sei aber zum Beispiel eine Rundreise durch die Königsstädte von Marokko – Fès, Marrakesch, Meknès und Rabat – vorgesehen, hängt die Entscheidung der kostenfreien Stornomöglichkeit davon ab, ob die Reise maßgeblich störungsfrei durchführbar ist.

Dies gilt etwa auch für einen Badeurlaub zum Beispiel in Agadir oder an der weiteren Küste. "Vermutlich wird dieser Badeurlaub ohne Weiteres möglich sein, weil die Flughäfen, etwa von Agadir, geöffnet sind." Sollte auch die Infrastruktur der Hotels an der Küste dann nicht beeinträchtigt sein, ergebe sich für eine solche Reise keine Berechtigung, dass Urlauber davon kostenfrei zurücktreten könnten. Letztlich käme es also immer auf den Einzelfall an.

Was für Individualreisende gilt

Im Gegensatz zu Pauschalreisenden können sich Menschen, die Flug und Hotel individuell gebucht haben, nicht auf außergewöhnliche Umstände berufen und auf ihren Veranstalter zurückziehen. Sie sind auf die Geschäftsbedingungen der einzelnen Anbieter angewiesen.

Wer keine oft teureren Tarife mit flexiblen Storno-Bedingungen gebucht hat, kann dann häufig nur auf Kulanz hoffen, um nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben. Ist zum Beispiel das gebuchte Hotel vor Ort beschädigt, aber der Flieger geht, dann könnte sich die Airline laut Verbraucherschützerin Wojtal auf den Standpunkt stellen: Unsere Leistung können wir anbieten und dass das Hotel nicht mehr zur Verfügung steht, ist nicht unser Problem.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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