Gleiche Reise, höherer Preis Deutsche zahlen beim Buchen bis zu 20 Prozent mehr

Für Online-Urlaubsangebote werden Deutschen häufig höhere Preise berechnet als Kunden im Ausland. Das kann mit einem einfachen Trick umgangen werden.
Reiseplattformen wie Booking.com oder DiscoverCars.com bieten je nach virtuellem Standort unterschiedliche Preise an – selbst bei identischen Angeboten. Das hat eine aktuelle Analyse des Cybersicherheitsanbieters NordVPN ergeben. In einigen Fällen zahlten Nutzer aus Deutschland demnach über 20 Prozent mehr als Reisende, die sich über einen Server aus dem Ausland einbuchten.
Was ist der Grund dafür? "Viele Buchungsportale setzen auf dynamische Preisgestaltung – sie passen ihre Preise je nach Standort und Surfverhalten der Nutzerinnen und Nutzer an. Wer aus Deutschland bucht, kann eben einfach mehr bezahlen – obwohl es sich um exakt dieselbe Leistung handelt", erklärt die Deutschlandchefin von NordVPN, Joanna Rusin-Rohrig.
So groß sind die Preisunterschiede konkret
Für die Analyse verglich NordVPN identische Produkte desselben Anbieters, die über verschiedene Länderserver aufgerufen wurden. Um die Preisunterschiede sichtbar zu machen, wurde ein VPN eingesetzt, und so wurden die verschiedenen Serverherkünfte simuliert.
Was ist ein VPN?
Ein VPN, oder Virtual Private Network, ermöglicht es Ihnen, sich über das Internet mit einem privaten Netzwerk zu verbinden, indem es Ihren Datenverkehr verschlüsselt und Ihre IP-Adresse verbirgt. Mit Hilfe des VPN-Servers können Sie sich über eine IP-Adresse anmelden, die sich an einem anderen geografischen Standort befindet als Sie. Damit lassen sich auch Dienste nutzen, die im eigenen Land gesperrt sind.
Wie groß die Ersparnis durch die VPN-Nutzung sein kann, zeigen Buchungen für die Reisezeit vom 24. bis 30. Mai 2025. Überprüft wurden Preise über Server in Ländern wie Polen, Kroatien, Japan oder der Türkei.
- Mallorca (Spanien): Ein Apartment in der Anlage "Residencial Cala Ferrera" kostete über einen polnischen Server 902 Euro statt 986 Euro. Das entspricht einer Ersparnis von 84 Euro (8,52 Prozent).
- Zypern: Ein Doppelzimmer im "Queens Bay Hotel" war über einen Server in Zypern 61 Euro günstiger (9,09 Prozent). Ein weiteres Zimmer in "Niki’s House" kostete sogar nur 441 Euro statt 485 Euro – das sind 9,07 Prozent weniger.
- Polnische Ostsee: Im "Faro Apartamenty Nadmorskie Tarasy SPA" reduzierte sich der Preis für ein Apartment mit Balkon über einen kroatischen Server um 85 Euro – von 1.037 auf 952 Euro.
- Rom (Italien): Für ein "Comfort Triple"-Zimmer im "Castel Sant Angelo Luxury Rooms and Tour" mussten Nutzer über einen japanischen Server nur 1.384 statt 1.514 Euro zahlen – das sind 130 Euro oder 8,59 Prozent Ersparnis.
- Mietwagen auf Mallorca: Besonders deutlich war der Preisunterschied bei DiscoverCars.com. Ein SUV der Marke Skoda Karoq kostete über einen türkischen Server nur 62,12 statt 81,34 Euro – eine Ersparnis von 23,63 Prozent. Für einen Fiat 500 lag die Differenz bei 23,28 Prozent.
Standortwechsel lohnt sich – aber nicht immer
Wer bei der Buchung Geld sparen möchte, kann mithilfe eines VPN-Tools verschiedene Länder testen. So lassen sich Rabatte entdecken, die sonst verborgen bleiben. In manchen Fällen bleibt der Preis jedoch identisch – daher lohnt sich der Vergleich.
Ein Tipp: den Cache löschen und im Inkognito-Modus surfen. So wird die Nutzerhistorie nicht zur Preisanpassung herangezogen.
- Presseinformation von NordVPN
- bsi.bund.de: "Virtual Private Networks (VPN) – Sicher surfen über öffentliche Netze"