Experte klärt auf Darf man wirklich kein Marzipan ins Handgepäck legen?
Marzipan und Schaumküsse können auf Röntgenbildern leicht mit Sprengstoff verwechselt werden. Lösen sie deswegen auch einen Sicherheitsalarm am Flughafen aus?
Taschenmesser, Pfefferspray, bestimmte Flüssigkeiten: Es gibt viele Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, die nicht ins Handgepäck gehören. Angeblich kann es bei Marzipan und Schaumküssen ebenfalls zu Auffälligkeiten bei der Gepäckkontrolle kommen. Stimmt das? t-online hat nachgefragt.
Das passiert bei Marzipan im Gepäck
"Tatsächlich kann es vereinzelt vorkommen, dass bestimmte Lebensmittel aufgrund ihrer Konsistenz, Dichte oder Verpackung im Röntgenbild einer sicherheitsrelevanten Substanz ähneln", sagt das Service-Center Bundespolizei Frankfurt Flughafen/Main. In solchen Fällen kontrolliert das Sicherheitspersonal den Koffer manuell. Der Besitzer muss das Gepäckstück öffnen, auspacken und den verdächtigen Gegenstand vorzeigen. All das bedeutet allerdings nicht, dass die Person verdächtig ist. Durch die Kontrolle klären die Beamten, dass eine Gefahr ausgeschlossen ist.
Ebenfalls verdächtige Gegenstände
Marzipan und Schaumküsse sind nicht die einzigen alltäglichen Dinge, die eine zusätzliche Kontrolle auslösen können. Laut Bundespolizei zählen auch technische Geräte mit Kabeln oder Akkus in ungewöhnlicher Anordnung dazu. Ebenso auffällig wirken dicht verpackte oder undurchsichtige Materialien. Auch manche Lebensmittel wie Pasten, weicher Käse oder Gewürzmühlen können Fragen aufwerfen. "Typische Beispiele aus der Praxis sind Pfeffermühlen, Lockenstäbe, Kerzen oder größere Mengen an Kosmetika. Besonders dann, wenn sie in Alufolie oder Metallverpackungen transportiert werden."
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Ob es tatsächlich zu einer Kontrolle kommt, wenn Passagiere solche Gegenstände mitführen, bleibt offen. Es gibt keine Liste. Die Kontrolle hängt laut Experten nicht von einzelnen Dingen ab. Vielmehr ist es das Röntgenbild und der Gesamteindruck der Situation.
Reisende sollten es jedoch nicht darauf ankommen lassen. Denn all das kann zu Verzögerungen bei der Kontrolle führen. Und das erregt Ärger – nicht nur bei den Betroffenen selbst, sondern auch bei vielen nachfolgenden Passagieren.
- schriftliches Interview Service Center Bundespolizei Frankfurt Flughafen/Main