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Der Ort, wo "Stille Nacht" entstand


Berümtestes Weihnachtslied der Welt
Der Ort, wo "Stille Nacht" entstand

24.12.2017Lesedauer: 3 Min.
Die Stille-Nacht-Kapelle ist schlicht und bescheiden.Vergrößern des BildesDie Stille-Nacht-Kapelle ist schlicht und bescheiden. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)
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Wer hat's erfunden? Ein Lehrer und ein Pfarrer haben das berühmteste Weihnachtslied der Welt geschrieben. Am Heiligen Abend 1818 wurde "Stille Nacht" in der Sankt-Nikolaus-Kirche in Oberndorf uraufgeführt.

"Schlaf in himmlischer Ruh"

Was haben Helene Fischer und Mariah Carey, Elvis Presley und Johnny Cash sowie Dutzende weiterer prominenter Sangeskünstler gemeinsam? Sie haben "Stille Nacht" oder, auf englisch, "Silent Night" interpretiert – das bekannteste aller Weihnachtslieder. Es wird an jedem Ort der Welt, in mehreren hundert Sprachen und Dialekten gespielt und gesungen. Entstanden ist das Lied in dem Ort Oberndorf bei Salzburg.

Der Hilfspfarrer Joseph Mohr hatte ein Weihnachtsgedicht geschrieben und den Musikschullehrer und Organisten Franz Xaver Gruber gebeten, dazu eine Melodie zu schreiben. Am Heiligen Abend 1818 wurde das neue Weihnachtslied erstmals in der Oberndorfer Sankt-Nikolaus-Kirche aufgeführt. Gesungen vom örtlichen Kirchenchor, nur mit Gitarrenbegleitung, weil die Orgel ausgefallen war. "Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht, nur das traute, hochheilige Paar. Holder Knabe in lockigem Haar. Schlaf in himmlischer Ruh ..."

Die Stadt sorgt für eine weihnachtliche Stimmung

Mit dem Ruhm, Entstehungsort des Weihnachtslieds aller Weihnachtslieder zu sein, verstehen die Oberndorfer gut zu leben. Vor allem in der Adventszeit geht Besuchern der 5500-Seelen-Gemeinde das Herz nur so über. Der Weihnachtsmarkt mit seinen liebevoll dekorierten Kunsthandwerk- und Weihnachtsschmuck-, Glühwein- und Maroni-Standln ist ein Schmuckstück. Fast täglich wird für vorweihnachtliches Gänsehaut-Feeling gesorgt.

Am Stille-Nacht-Platz gibt es Hirtenspiele mit anschließender Fackelwanderung, Laternenzüge, einen Kinderweihnachtsmarkt sowie zahlreiche Adventskonzerte mit Turmbläsern, dem Gospelchor und ein Konzert des amerikanischen Startrompeters Allen Vizzutti. Star aller Veranstaltungen in Oberndorf und in der bayerischen Nachbargemeinde Laufen ist jedoch das Lied selbst, "Stille Nacht" in allen Variationen. Immer schön, immer tief berührend, immer zu Herzen gehend.

Im Museum findet man viel Wissenswertes zur Enstehung

Im Stille-Nacht-Museum erfahren die Besucher alles Wissenswerte über die Entstehung des Liedes sowie über die Lebensstationen der beiden Komponisten Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr. Das Entstehen des Liedes wurde übrigens 1997 von Franz Xaver Bogner in dem Fernsehfilm "Das ewige Lied" mit Hauptdarsteller Tobias Moretti verfilmt.

König Friedrich Wilhelm IV. war Fan der ersten Stunde

Die Urfassung von "Stille Nacht" besteht aus sechs Strophen; mittlerweile werden nur noch drei gesungen. Außerdem wurden einige textliche Anpassungen vorgenommen. Für das Verbreiten des Liedes war wohl ein Orgelbauer aus dem Zillertal verantwortlich, der zusammen mit anderen Musikern aus Tirol mit "Stille Nacht" 1832 das Leipziger Publikum begeisterte. Zu den Fans gehörte auch König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, der sich 1854 mit der Bitte um eine Abschrift des Liedes an das Stift Sankt Peter wandte. Von da an dauerte es nicht mehr lange, bis die "Stille Nacht" ihren Triumphzug um die Welt antrat – und die Gemeinde Oberndorf eine Besucherattraktion wurde.

Stille-Nacht-Kapelle ist dem Gedächtnis des Liedes gewidmet

Die Kirche Sankt Nikolaus musste um das Jahr 1900 abgerissen werden, weil mehrere Hochwasser das Fundament irreparabel beschädigt hatten. An ihre Stelle wurde in zwölfjähriger Bauzeit die Stille-Nacht-Kapelle errichtet und 1937 eingeweiht. Sie ist bewusst bescheiden, schlicht gehalten, was ihr eine besondere Anmut verleiht. Höhepunkt der Festaktivitäten ist die Christmette am 24. Dezember, bei der das Lied erklingt und die Menschen in seinen Bann zieht – wie vor 199 Jahren erstmals an dieser Stelle.

Nicht nur an Weihnachten geöffnet

Der Besuch im vorweihnachtlichen Oberndorf lässt sich ideal mit einem Salzburg-Aufenthalt verbinden. Die Salzburger Lokalbahn fährt im Halbstundentakt von der Mozartstadt ins 20 Kilometer entfernte Oberndorf und zurück. Auch außerhalb der Adventszeit stehen Stille-Nacht-Fans in Oberndorf nicht vor verschlossenen Türen. Kapelle, Museum und der Stille-Nacht-Shop sind ganzjährig zu besichtigen. Gerne legen Radwanderer, die auf dem Tauern- oder Mozartradweg unterwegs sind, in Oberndorf einen außerweihnachtlichen Stopp ein und genießen eine stille Minute im Stille-Nacht-Ort.

Quelle und weiterführende Informationen:
-srt, Brigitte von Imhof

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