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Das bedeuten die geheimen Codes der Flugbegleiter
Ob "Pax", "Hugo" oder "Galley": Flugbegleiter verstÀndigen sich mit Begriffen, die die meisten Passagiere nicht kennen. Lesen Sie hier, was hinter diesen Codewörtern steckt.
Der Job von Flugbegleitern ist nicht immer leicht: quengelnde Kinder, Partytouristen, unfreundliche Passagiere und Arbeit auf engstem Raum. Stewardessen und Stewards mĂŒssen auch in stressigen Situationen Ruhe bewahren und dĂŒrfen ihr LĂ€cheln nicht verlieren.
Um von den "Pax" â also den Passagieren â nicht verstanden zu werden, nutzen viele Flugbesatzungsmitglieder eine Art Geheimsprache. Mit eigenem Vokabular und AbkĂŒrzungen können sie sich so untereinander austauschen und den Arbeitsalltag an Bord regeln.
Fluggesellschaften nutzen eigene Codewörter
Die US-Ausgabe der "Huffington Post" hat englische Codewörter von Flugbegleitern entschlĂŒsselt, von denen einige auch im deutschen Sprachraum Verwendung finden. Zum Beispiel ist die "Galley" die BordkĂŒche und der "Bin" ist nicht etwa der MĂŒlleimer, sondern das GepĂ€ckfach ĂŒber den SitzplĂ€tzen.
Doch bevor die FlugzeugtĂŒren ĂŒberhaupt geöffnet werden, heiĂt es fĂŒr die Stewardessen und Stewards: "All faces in flight!". Damit wird das Boarding angekĂŒndigt. Die Flugbegleiter machen sich bereit fĂŒr die BegrĂŒĂung der FluggĂ€ste und setzen ihr freundliches LĂ€cheln auf. Stewardessen tragen dazu ihre sogenannten "Boardingschuhe", Pumps mit hohem Absatz. Nach dem Start wechseln sie zu flachen und bequemen "Galleyschuhen".
"Crotchwatch" und "wasten" gehen â die Pflichten eines Flugbegleiters
Nachdem alle Passagiere an ihren Platz gefunden haben â ob in der "Busy" (der Business Class) oder "Eco" (der Economy Class) â, geht die erste Stewardess durch den Gang und ĂŒberprĂŒft beim "Crotchwatch" (ĂŒbersetzt: Blick in den Schritt), ob alle Erwachsenen und Kinder angeschnallt sind.
Sobald man ĂŒber den Wolken ist, kĂŒmmert sich die "Galley Queen", also die Stewardess, die fĂŒr die Verköstigung an Bord zustĂ€ndig ist, um das Essen. Passagiere, die ein Sonderessen bestellt haben, erhalten ihr "SPML" (die AbkĂŒrzung fĂŒr special meal). Im Anschluss gehen die Flugbegleiter "wasten". Das bedeutet schlicht: Sie sammeln den MĂŒll ein.
Kurz vor der Landung stehen die "Landing Lips" auf dem Plan. Die Stewardessen frischen rasch ihr Make-up auf, um die FluggÀste mit perfekter Optik zu verabschieden. Auch der Wechsel zu den hochhackigen "Boardingschuhen" findet statt.
FĂŒr tote Passagiere gibt es ein Signalwort
Egal ob ein Notfall eintritt oder sich eine Leiche an Bord befindet â Flugbegleiter dĂŒrfen keine Panik im Flugzeug auslösen. Aus diesem Grund verwenden sie fĂŒr einen verstorbenen Fluggast den Codenamen "Hugo". Die AbkĂŒrzung steht in Airlinekreisen fĂŒr "Human Gone" beziehungsweise eingedeutscht: "Heute unerwartet gestorbenes Objekt".
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Weitere Wörter der Geheimsprache im Ăberblick:
- "Baby Jesus": Was zunĂ€chst nach einem Kompliment klingt, ist in Wirklichkeit der Titel fĂŒr ein schreiendes Baby, das wĂ€hrend des Fluges von seinen Eltern verhĂ€tschelt wird. Die Eltern gelten auĂerdem als besonders unhöflich.
- "Deadhead": Damit bezeichnen Flugbegleiter ein Crewmitglied, das sich als Passagier auf einem Flug befindet und deshalb nicht arbeiten muss. Die Person reist zu einem Flughafen, um dort eingesetzt zu werden.
- "Miracle Flight": Ăbersetzt heiĂt diese Bezeichnung "Wunderflug". Von einem solchen sprechen Flugbegleiter im Zusammenhang mit bestimmten Ă€lteren Passagieren. Beim Einstieg benötigen diese oft noch Hilfe und lassen sich im Rollstuhl zum Flieger bringen. Nach der Landung laufen sie dann selbst aus der Maschine â wie durch ein Wunder geheilt.
- "Senior" oder "Senior Mama": Als "Senior" wird ein erfahrenes Crewmitglied bezeichnet. Ăltere Stewardessen heiĂen unter den Flugbegleitern mitunter scherzhaft "Senior Mama".
Die Bordcrew nutzt die Codewörter nicht nur, um sich ĂŒber berufliche Aufgaben auszutauschen, sondern auch, um ĂŒber das Verhalten einzelner Passagiere zu sprechen. Vieles lĂ€uft dabei ĂŒber GesichtszĂŒge und andere nonverbale Gesten. Und wenn sich die Mitarbeiter doch einmal fĂŒr ein privates GesprĂ€ch zurĂŒckziehen mĂŒssen, tun sie dies hinter dem Vorhang der Galley.