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Bedenkliche Gesichtscremes: Wie gut ist die Weleda Sensitiv?


"Öko-Test" findet bedenkliche Stoffe
Weleda Sensitiv Gesichtscreme: Test zeigt, ob sie gut ist

Gesichtscremes mit Mineralölbestandteilen oder synthetischen Konservierungsmitteln klingen ungesund, sind aber im Handel erhältlich.

Aktualisiert am 28.12.2023|Lesedauer: 3 Min.

Damit die Gesichtshaut möglichst lange glatt, jung und gesund aussieht, muss sie entsprechend gepflegt werden. Neben der gründlichen Reinigung bedeutet das auch, zur richtigen Gesichtscreme zu greifen. Welche Produkte hierfür am besten geeignet sind und von welchen Sie eher die Finger lassen sollten, hat "Öko-Test" aktuell untersucht (Ausgabe 01/2024). Getestet wurden unter anderem Cremes mit Anti-Aging-Versprechen, Produkte aus der Apotheke und Naturkosmetik. Das Ergebnis ist eindeutig.

Parfumfreie Gesichtscreme im Test: Die Zeitschrift "Öko-Test" zeigt empfehlenswerte Produkte.Vergrößern des Bildes
Sensitive Gesichtscreme im Test: Die Zeitschrift "Öko-Test" zeigt empfehlenswerte Produkte. (Quelle: Drazen Zigic)

Sensitive Gesichtscreme: Diese Markenprodukte sind "mangelhaft"

Besonders negativ im Test fielen gleich fünf Gesichtscremes auf – darunter zwei Produkte, die in der Apotheke erhältlich sind: "Avène Hydrance Feuchtigkeitscreme Reichhaltig" von Pierre Fabre und "La Roche-Posay Nutritic Intense" von La Roche-Posay.

Bei der Gesichtspflege "La Roche-Posay Nutritic Intense" wurden bei Laboruntersuchungen Paraffine, Silikone, MOAH sowie PEG/PEG-Derivate nachgewiesen. Schadstoffe, die nicht in Kosmetika enthalten sein sollten. Gesamtnote daher "mangelhaft".

Und auch die "Avène Hydrance Feuchtigkeitscreme Reichhaltig" kann nicht mit ihren Inhaltsstoffen überzeugen. Hier wies das Labor ebenfalls Paraffine, MOAH sowie PEG/PEG-Derivate nach. Auch hier reichte es daher nur für die Gesamtnote "mangelhaft".

- Paraffine: Paraffine sind ein Gemisch aus gesättigten Kohlenwasserstoffen (Erdölbasis), die für ein weiches Hautgefühl sorgen. Allerdings legen sie sich wie ein Film auf die Haut und verhindern so, dass sie atmen kann. Zudem trocknet der Stoff die Haut aus.
- MOAH: Aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) können krebserregende Verbindungen enthalten.
- PEG/PEG-Derivate: Polyethylenglykole (PEG) und PEG-Derivate machen die Haut durchlässiger – sowohl für positive Wirkstoffe als auch für Schadstoffe. Zudem gelten sie als allergieauslösend, erbgutschädigend und krebserregend.
- Silikone: Silikone sorgen wie Paraffine für ein weiches Hautgefühl. Sie unterstützen jedoch das Hautgleichgewicht nicht so gut wie beispielsweise Öle oder Fette, so "Öko-Test".

Sensitive Gesichtscreme bei "Öko-Test": Das sind die Testsieger

Insgesamt fiel der Test zu den sensitiven Gesichtscremes jedoch positiv aus. So konnte die Mehrheit der überprüften Produkte mit einem "sehr gut" oder "gut" punkten. Darunter beispielsweise auch die "Weleda Coldcream Gesichtscreme" von Weleda. Sie ist als Naturkosmetik zertifiziert und enthält weder umstrittene noch bedenkliche Inhaltsstoffe. Einzig die Verwendung von ätherischen Ölen wie Citral, Citronellol und Geraniol fiel negativ auf. Denn sie könnten unter Umständen Allergien auslösen. Dennoch gab es die Gesamtnote "sehr gut". Mit 16,65 Euro pro 50 Milliliter liegt das Produkt allerdings im höheren Preissegment.

Günstiger und genauso gut geht Gesichtspflege mit "Alverde Intensiv Repair Pflegecreme mit Bio-Avocado" von Dm. Das Produkt enthält ebenfalls keine bedenklichen oder umstrittenen Inhaltsstoffe und wird lediglich mit einem ätherischen Öl (Geraniol) versehen. Zudem kosten 50 Milliliter nur 3,25 Euro.

Sensitive Gesichtscreme mit Anti-Aging-Versprechen

Unter den 50 getesteten Gesichtscremes befanden sich auch acht, die laut Hersteller die Haut verjüngen oder zumindest den Alterungsprozess aufhalten sollen. Doch nur wenige konnten die versprochene Wirkung anhand von Studien beweisen.

Am besten dabei schnitt unter anderem die "Cien Age Beauty Tagespflege" von Lidl ab (Hersteller: Win Cosmetic). In dem Produkt konnte das Labor keine weiteren bedenklichen oder umstrittenen Inhaltsstoffe feststellen. Zudem konnte der Hersteller den Anti-Hautschlaffungs-Effekt anhand einer Studie beweisen. Dass das Produkt jedoch Vorteile gegenüber herkömmlichen Pflegecremes bietet, konnte laut "Öko-Test" nicht nachgewiesen werden. Dennoch gibt es für das Kosmetikprodukt vom Discounter die Gesamtnote "gut".

Darum kritisiert "Öko-Test" viele Gesichtscremes

Neben den Inhaltsstoffen kritisiert "Öko-Test" vor allem die Werbeversprechen vieler Hersteller. Diese würden ihre Produkte als "klimaneutral", "klima-positiv" oder mit einem "CO2-neutralen Standort" bewerben. Doch selten geben die Hersteller auch an, was sich hinter der Deklarierung verbirgt. "Öko-Test" sagt dazu: "Wenn Werbung in Bezug auf CO2 oder Klima, dann transparent auf der Verpackung erklärt." Andernfalls würde es sich um Greenwashing handeln, so die Experten.

Sensitive Gesichtscreme im Test: Die Gesamtergebnisse

Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:

  • 18 Gesichtscremes mit der Gesamtnote "sehr gut"; darunter zehn Produkte, die als zertifizierte Naturkosmetik deklariert sind
  • 18 Gesichtscremes mit der Gesamtnote "gut"; darunter neun Produkte, die als zertifizierte Naturkosmetik deklariert sind
  • Sechs Gesichtscremes mit der Gesamtnote "befriedigend"; darunter zwei Produkte, die als zertifizierte Naturkosmetik deklariert sind
  • Zwei Gesichtscremes mit der Gesamtnote "ausreichend"
  • Eine Gesichtscreme mit der Gesamtnote "mangelhaft"
  • Fünf Gesichtscremes mit der Gesamtnote "ungenügend"
Verwendete Quellen
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