"Öko-Test" Elektrolytpräparate: Kein Produkt überzeugt als Sportgetränk
Beim Sport greifen manche Menschen zu Elektrolytpräparaten: Aber wer braucht das wirklich? Und wie gesund sind die Produkte? "Öko-Test" hat das untersucht.
Elektrolytpräparate sollen bei schweißtreibendem Sport verlorene Mineralstoffe ausgleichen. "Öko-Test" hat in der Ausgabe 7/2025 genau hingeschaut – und 25 Produkte bewertet, darunter 18 Nahrungsergänzungsmittel und sieben angereicherte Lebensmittel.
Das Urteil fällt ernüchternd aus: Kein einziges Präparat im Test erfüllt die Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) oder der EU an ein geeignetes Sportgetränk. Einige Produkte enthalten sogar überhöhte Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen – und fallen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch.
Testsieger: Diese Präparate schneiden am besten ab
Testsieger im eigentlichen Sinne gibt es bei diesem Test nicht, denn keines der getesteten Elektrolytpräparate erhält die Gesamtnote "gut" oder besser. Am besten schneiden Produkte ab, die wenigstens auf unnötig zugesetzte Mineralstoffe oder Vitamine verzichten sowie keine weiteren Mängel aufweisen wie fragwürdige Health-Claims-Formulierungen oder fehlende Hinweise auf der Verpackung.
Dazu zählt etwa das "Altapharma Isotrans Elektrolyte Komplex" von Rossmann. Es ist zwar wegen überhöhter Mengen an Chlorid, Kalium, Natrium und Magnesium nicht als Sportgetränk geeignet, enthält aber keine zusätzlichen Vitamine oder Mineralstoffe – und kommt so insgesamt auf die Note "befriedigend".
Auch das "Mivolis Elektrolyte Himbeer-Geschmack" von dm erhält nur die Note "befriedigend". Die Tester stellen zu hohe Mineralstoffgehalte, zu wenig Kohlenhydrate, die Verwendung von Süßstoff und zugesetztes Vitamin C fest. Aus Sicht der Tester sollten Sportgetränke auf den unnötigen Zusatz von zusätzlichen Vitaminen verzichten, da diese vielmehr durch eine ausgewogene Ernährung aufgenommen werden sollten.
Ebenfalls zu den "befriedigenden" Produkten zählt der "Optisana Load Up+ Elektrolyte Mix" von Lidl. Das Präparat enthält allerdings ebenfalls zu viel Kalium, Natrium und Magnesium und ist damit als Sportgetränk ungeeignet.
Wer lediglich Sport in der Freizeit treibt, benötigt in der Regel keine speziellen Präparate und muss auch bei kurzer sportlicher Betätigung nicht zwingend währenddessen etwas trinken, um den Elektrolythaushalt aufzufüllen, rät Hannes Müller vom Vorstand der Bundesapothekerkammer. Leistungssportler oder Menschen, die vermehrt trainieren, sollten während des Trainings allerdings trinken – am besten isotonische Getränke, um etwa Kopfschmerzen zu vermeiden.
Diese Präparate fallen im Test durch
Mit am schlechtesten schneidet "Frubiase Sport" von Stada ab. Es enthält eine überhöhte Menge an Mineralstoffen und Vitaminen, unter anderem Folsäure, Vitamin B6, Zink, Eisen und Kupfer. Außerdem fanden sich in der Analyse umstrittene Süßstoffe, Phosphate und Health-Claims, die laut "Öko-Test" zu viel versprechen. Das Präparat erhält das Gesamturteil "ungenügend" und fällt damit durch.
Auch Decathlon enttäuscht mit seinem Produkt "Electrolytes Drink Lemon Flavour": Zwar fällt es im Vergleich nicht ganz so stark aus dem Rahmen, dennoch bemängelt "Öko-Test" zu wenig Kohlenhydrate und zu viel Magnesium. Zudem enthält es verschiedene zugesetzte Vitamine und Süßstoffe. Das Gesamturteil lautet "mangelhaft".
Elektrolytpräparate: So fällt das Gesamtergebnis aus
Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:
- 11 x Produkte mit der Gesamtnote "befriedigend"
- 6 x Produkte mit der Gesamtnote "ausreichend"
- 5 x Produkte mit der Gesamtnote "mangelhaft"
- 3 x Produkte mit der Gesamtnote "ungenügend"
So lief der Test ab
Für den Test hat "Öko-Test" 25 Elektrolytpräparate eingekauft – darunter 18 Nahrungsergänzungsmittel und sieben angereicherte Lebensmittel. Alle Produkte wurden im Labor auf ihre Zusammensetzung geprüft, insbesondere auf Kohlenhydrat- und Elektrolytgehalte, wie Natrium, Kalium, Magnesium, Chlorid und Calcium. Bewertet wurde, ob die Zusammensetzung den Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sowie den EU-Vorgaben für Kohlenhydrat-Elektrolyt-Lösungen entspricht.
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Zusätzlich prüften die Labore die Produkte auf bedenkliche Inhaltsstoffe wie künstliche Süßstoffe oder Phosphate. Auch die Angaben auf der Verpackung wurden genau untersucht: Fehlende Warnhinweise, irreführende Health-Claims oder Abweichungen zum tatsächlichen Inhalt führten zu weiteren Abwertungen. Verpackungen wurden auf chlorierte Verbindungen untersucht – hier gab es keine Beanstandungen.
Transparenzhinweis
t-online darf gemäß den mit "Öko-Test" getroffenen Vereinbarungen ein Viertel – maximal fünf – der getesteten Produkte namentlich erwähnen. Bei der Auswahl der zu nennenden Produkte orientiert sich t-online an der Markenbekanntheit, besonderen Merkmalen und/oder dem Preis. Es erfolgt keine Bezahlung für die Nennung der Hersteller und Marken.
- oekotest.de "Testergebnisse Elektrolytpräparate" (kostenpflichtig)
