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"Öko-Test": Dieses beliebte Rapsöl ist "ungenügend"


23 Produkte im Test
Dieses beliebte Rapsöl ist "ungenügend"

Von t-online, cch

Aktualisiert am 29.10.2020Lesedauer: 3 Min.
Rapsöl: "Öko-Test" rät dazu, Rapsöl kühl und dunkel zu lagern – am besten im Kühlschrank.Vergrößern des BildesRapsöl: "Öko-Test" rät dazu, Rapsöl kühl und dunkel zu lagern – am besten im Kühlschrank. (Quelle: Tatjana Wagner/getty-images-bilder)
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Raffiniert und kaltgepresst: "Öko-Test" hat verschiedene Sorten Rapsöl ins Labor geschickt. Eines der günstigsten Produkte schneidet mit am besten ab. Und eine bekannte Marke fällt durch den Test.

Rapsöle sind häufig mit Mineralöl belastet. Das zeigt eine Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test" (11/2020). Lediglich fünf der 23 geprüften Rapsöle waren frei davon. In acht Ölen waren die Gehalte nach den Kriterien der Tester "stark erhöht". In einem sogar "sehr stark erhöht".

Und auch darüber hinaus gab es einige Qualitätsunterschiede. So schnitten drei Öle mit "sehr gut" und acht mit "gut" ab. Im Mittelfeld landeten neun Produkte. Zwei waren "mangelhaft" und eins "ungenügend".

Rapsöl: Testverlierer ist das Thomy-Öl

Die meisten Mängel wies das "Thomy Reines Rapsöl" von Nestlé (3,99 Euro pro Liter) auf. Es fiel mit "ungenügend" durch den Test. In diesem Öl war der Gehalt an Mineralölbestandteilen "sehr stark erhöht". Das Problem mit Mineralölbestandteilen (MOSH) ist: Sie können sich im menschlichen Körper anreichern. Ihre genaue Wirkung ist noch unklar; in Tierversuchen haben sie zu Schäden an der Leber geführt.

Zudem steckten zu viele als krebserregend eingestufte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) im Thomy-Öl. Darunter die besonders problematische Verbindung Benzo(a)pyren. "Öko-Test" bewertet den Gehalt als "erhöht", da das Produkt den gesetzlichen Grenzwert zu mehr als einem Viertel ausschöpft.

Das "Rapsöl nativ" von Alnatura (4,98 Euro pro Liter) schöpft diesen Wert sogar zu mehr als der Hälfte aus. So stufte "Öko-Test" den Gehalt an PAK bei diesem Produkt als "stark erhöht" ein. Da auch dieses Öl viel Mineralöl enthielt, bewerteten es die Tester als "mangelhaft".

Das gleiche Gesamturteil erhielt "Rapsöl mild, gedämpft" von Rapunzel, aber aus einem anderen Grund. Das wasserdampfbehandelte Öl patzte im Sensoriktest, da es fischig rieche und dumpf schmecke. Die Profisensoriker stuften es als "unbrauchbar" ein.

Das Rapsöl von Rewe schneidet "sehr gut" ab

Einer der drei Testsieger wurde "Ja! Reines Rapsöl" von Rewe. Das raffinierte Öl ist mit 0,96 Euro pro Liter auch eines der günstigsten im Test. "Moritz Rapskernöl kaltgepresst, nativ" von Kleeschulte (7,58 Euro pro Liter) schnitt bei den kaltgepressten Ölen am besten ab.

Getestet wurden 23 beliebte Rapsöle, darunter sowohl raffinierte als auch kaltgepresste Öle. Im Labor wurden sie auf die wichtigsten Problemstoffe und auf etwaige erste Anzeichen von Verderb geprüft. Da die kaltgepressten Öle in der Vergangenheit immer mal durch Fehler in Geruch und Geschmack aufgefallen sind, wurden sie zudem von drei geschulten Prüfern gemäß den Einheitsmethoden der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF) verkostet. Auschlaggebend für das Gesamturteil ist die Belastung mit bedenklichen Inhaltsstoffen, genauer gesagt mit Mineralölbestandteilen und PAK.

Mineralöl in Lebensmitteln

Einen gesetzlichen Grenzwert für Mineralöl gibt es bisher nicht. Industrie und Lebensmittelüberwachungsbehörden haben einzig einen nicht verbindlichen Orientierungswert festgelegt. Er liegt bei 13 Milligramm pro Kilogramm. Im Test wurde dieser zwar von allen Produkten eingehalten. "Öko-Test" findet den Wert jedoch viel zu hoch und legte der Untersuchung strengere Kriterien zugrunde: Ein Gehalt von mehr als vier Milligramm pro Kilogramm wurde im Test als "sehr stark erhöht" bewertet, ein Gehalt von zwei bis vier Milligramm als "stark erhöht". Immerhin: MOAH, besonders schädliche Mineralölbestandteile, die möglicherweise krebserregend sind, hat das Labor in keinem der Produkte gefunden.

Verwendete Quellen
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