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Trump will Nasa-Projekte streichen – mit Auswirkungen für Europa


Mit massiven Auswirkungen für Europa
Trump will Nasa-Budget radikal kürzen


05.05.2025 - 21:34 UhrLesedauer: 3 Min.
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US-Präsident Donald Trump plant finanzielle Einschnitte bei der Nasa. (Quelle: IMAGO / Bill Ingalls)
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Die US-Regierung will vor China auf den Mond und zum Mars. Dafür spart sie bei anderen Nasa-Projekten. Das hat Auswirkungen auf die europäische Raumfahrt.

Die kommenden Jahre werden nicht einfach für die US-Raumfahrtagentur Nasa. Die Trump-Regierung sieht für das kommende Jahr eine Kürzung von 24,5 Prozent vor, wie aus einem Budget-Entwurf hervorgeht. Statt 24,9 Milliarden US-Dollar im laufenden Jahr soll die Nasa im kommenden Jahr nur noch 18,8 Milliarden US-Dollar erhalten. Gleichzeitig will die US-Regierung, dass die US-Raumfahrtbehörde Missionen zum Mond und Mars realisiert. Denn auch China plant solche Projekte und Trump will vorher dort sein.

Einsparungen bei der Nasa sollen es vor allem möglich gemacht werden, indem andere Projekte massiv gekürzt oder ganz eingestellt werden. Dazu gehört laut Dokument die Beendigung des überteuerten und verspäteten "Mars Sample Return"-Projekts, mit dem Erdproben vom Roten Planeten zur Erde transportiert werden sollen. Auch zahlreiche Satellitenprojekte zur Klimaerforschung sollen ersatzlos gestrichen werden.

Besonders hart trifft es das überteuerte SLS-Raketenprogramm (Space Launch System) der Nasa. Damit und mit der an der SLS angebrachten Orion-Raumkapsel sollen bis 2028 erstmals wieder Astronauten zum Mond fliegen und auf ihm landen. Getestet wurde das System bei einem unbemannten Flug im November 2022. Jeder Start der Rakete kostet nach letzten Berechnungen rund 4,4 Milliarden US-Dollar.

Setzt die US-Regierung auf SpaceX?

Das Projekt soll laut Entwurf nach drei Starts durch kommerzielle Flüge ersetzt werden. Welche das sein könnten, steht nicht in dem Dokument. Aber Trump-Berater Elon Musk testet seit Jahren mit SpaceX die Superrakete Starhip, die für Flüge zum Mond und Mars vorgesehen ist – mit geplanten 100 Millionen US-Dollar pro Start um einiges günstiger als das SLS der Nasa.

Wie es in dem Budgetvorschlag weiter heißt, soll auch die geplante Raumstation um den Mond – Lunar Orbital Platform-Gateway – gestrichen werden. Diese Station sollte ursprünglich Teil der SLS-Missionen sein und als Zwischenstation für bemannte Missionen zum Mond dienen.

Konsequenzen hätten die Budget-Kürzungen auch für internationale Partner wie die Europäische Raumfahrtagentur (Esa), die an beiden Projekten, dem SLS-Programm und der Mond-Raumstation, beteiligt ist. Die Esa entwickelt das Lebenserhaltungs- und Antriebsmodul ESM für die Orion-Raumkapsel. Dafür hatten sich die Europäer einen Astronautenplatz zum Mond versprochen.

Betroffen ist auch die Esa

Im Esa-Hauptquartier in Paris macht man sich deshalb schon mal Gedanken, wie es weitergeht, wenn der US-Kongress die Budgetkürzungen im Haushaltsgesetz verankern sollte.

Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher am Montagabend: "Beim Esa-Rat im Juni werden – auf Grundlage weiterer Entwicklungen – gemeinsam mit den Mitgliedstaaten potenzielle Maßnahmen und alternative Szenarien für betroffene Esa-Programme und die europäische Industrie bewertet."

Trotzdem bleibe die Esa "offen für eine Zusammenarbeit mit der Nasa bei Programmen, die von Kürzungen oder einer Beendigung betroffen sein könnten", so Aschbacher.

Rückzug von der ISS bis 2030

Ein anderes Projekt, für das Kürzungen durch die USA vorgesehen sind, ist die Internationale Raumstation ISS. Dort soll laut dem Budget-Vorschlag eine halbe Milliarde US-Dollar gestrichen werden. Statt drei Milliarden US-Dollar will die US-Regierung nur noch 2,5 Milliarden US-Dollar für den Betrieb des fliegenden Labors ausgeben.

Die Zahl der Besatzungsmitglieder und der Forschungsprojekte an Bord sollen schrittweise reduziert werden. Spätestens 2031 soll der Betrieb der ISS eingestellt und durch eine kommerzielle Raumstation ersetzt werden.

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