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Senioren-Führerschein: EU-Staaten für Selbstauskunft bei Verlängerung


Bei Führerscheinverlängerung
EU-Staaten wollen Selbstauskunft für ältere Autofahrer

Von dpa
Aktualisiert am 04.12.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0309872668Vergrößern des BildesEine ältere Dame am Steuer: Die EU-Staaten befürworten eine Selbstauskunft. (Quelle: IMAGO/Guillem de Balanzó Pujol/imago)
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Ist ein Führerscheinbesitzer noch fit genug zum Autofahren? Geht es nach den EU-Staaten, sollen Ältere dies regelmäßig bestätigen. Beschlossen ist noch nichts.

Für eine Verlängerung des Führerscheins sollen Autofahrer dem Willen der EU-Staaten zufolge künftig bestätigen, dass sie fit genug zum Fahren sind. Die Verkehrsminister einigten sich am Montag zudem darauf, dass ältere Menschen dies nicht zwingend öfter machen müssen als jüngere Fahrer, wie die EU-Staaten mitteilten. Doch die Regeln sind noch nicht bindend: Bevor sie endgültig in Kraft treten können, muss zu dem Vorhaben noch ein Kompromiss mit dem Europaparlament gefunden werden.

Bundesverkehrsminister gegen Selbstauskünfte

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte am Morgen bereits angekündigt, dass er dem Vorhaben nicht zustimmen werde, weil er entsprechende Selbstauskünfte ablehne. Eine Mehrheit für das Vorhaben kam dennoch zustande.

Die Überarbeitung der Regeln geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück. Die Behörde hatte im März vorgeschlagen, dass Menschen über 70 Jahre künftig alle fünf Jahre entweder eine Selbsteinschätzung zur Fahrtauglichkeit ausfüllen oder sich ärztlich untersuchen lassen sollen. Die EU-Staaten wollen hingegen, dass Führerscheine nur alle 10 bis 15 Jahre verlängert werden müssen. Strengere Regelungen für ältere Menschen sind demnach aber möglich.

Darüber hinaus wollen die EU-Staaten, dass eine Probezeit und begleitetes Fahren ab 17 Jahren EU-weit zum Standard werden. Auch einen digitalen Führerschein befürworten sie.

Unfallforscher widerspricht Wissing bei Aussage zu Senioren am Steuer

Bundesverkehrsminister Wissing unterschätzt nach Ansicht eines Unfallforschers die Gefahr durch Senioren am Steuer. Zwar seien ältere Menschen mit Blick auf die absoluten Zahlen im Schnitt nicht öfter an Unfällen beteiligt, dies liege aber daran, dass sie deutlich weniger unterwegs seien, sagte der Leiter der Unfallforschung der Versicherer, Siegfried Brockmann, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Gemessen an der Fahrleistung sterben Brockmann zufolge bei Unfällen, an denen Menschen über 75 Jahren beteiligt sind, genauso viele Menschen wie bei Unfällen, an denen die Hochrisikogruppe der 18- bis 21-Jährigen beteiligt ist.

Brockmann schlägt als Maßnahme für mehr Verkehrssicherheit verpflichtende Fahrten für ältere Menschen mit Profis aus. Diese könnten dann eine Rückmeldung zu deren Fahrverhalten geben, ohne aber die Möglichkeit zu haben, Menschen den Führerschein wegzunehmen.

Wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden von Montag hervorgeht, haben ältere Autofahrer häufiger die Hauptschuld als jüngere, wenn sie an Unfällen mit Personenschaden beteiligt sind. Der Statistik zufolge waren Menschen ab 65 vergangenes Jahr in mehr als zwei Dritteln dieser Fälle (69 Prozent) die Hauptverursachenden.

Teilen Sie Ihre Meinung mit

Befürworten Sie eine Selbstauskunft für ältere Autofahrer? Schreiben Sie eine E-Mail an Lesermeinung@stroeer.de. Bitte nutzen Sie den Betreff "Selbstauskunft" und begründen Sie.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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