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Deutsche Bahn mit Neuerung: Mit "digitalem Handtuch" Sitze belegen


Neuerung in Zügen
Bahn führt "digitales Handtuch" ein


Aktualisiert am 17.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Mehr Komfort im Zug: Die DB hat erstmals das ausgebaute Modell eines Zweierabteils der Öffentlichkeit präsentiert. Ob, wann und wo diese so oder in ähnlicher Form zum Einsatz kommen, hängt auch vom Feedback der Testgruppen ab und entscheidet sich zu einem späteren Zeitpunkt.Vergrößern des Bildes
Mehr Komfort im Zug: Die DB hat ein Modell eines Zweierabteils präsentiert. Ob, wann und wo es zum Einsatz kommt, ist noch ungewiss und hängt auch vom Feedback der Testgruppen ab. (Quelle: Deutsche Bahn/Tobias Holzer)

Wer sich auf Bahnreisen seinen Sitzplatz bis zu seinem Ziel sichern will, hatte bisher nur begrenzt Möglichkeiten. Die Deutsche Bahn führt dafür eine neue Funktion ein.

Der Sitzplatz im Fernverkehrszug ist eingenommen, Sie haben sich eingerichtet – und dann wollen Sie auf einen Kaffee ins Bordbistro. Was tun, damit Ihr Platz bei Ihrer Rückkehr nicht plötzlich belegt ist, wenn Sie nicht reserviert haben?

Die Deutsche Bahn führt für solche Fälle bald die sogenannte Echtzeit-Belegtanzeige ein. DB-Personenfernverkehrschef Michael Peterson nannte es bei einer Präsentation augenzwinkernd das "digitale Handtuch", angelehnt an das typische Urlauber-Verhalten im Kampf um Liegeplätze am Pool.

Damit können sich Reisende ihren Sitzplatz künftig bis zum Zielbahnhof sichern. Das funktioniert so: Mit der DB-App Navigator wählen Sie Ihren Zug aus, geben den Wagen und den Sitzplatz an, auf dem Sie sich eingerichtet haben. Damit sind Sie eingecheckt. Auf dem dazugehörigen kleinen Display am Sitz steht dann beispielsweise "Belegt bis Köln" und es leuchtet ein kleines Licht daneben auf.

Das Ganze soll übrigens auch für Kunden funktionieren, die sich nicht per Handy einchecken wollen: Die Zugbegleiter entwerten die Fahrkarte ganz klassisch, und der Sitzplatz wird anschließend automatisch als belegt angezeigt. Das System soll in ersten Zügen schon in diesem Sommer starten.

Bisher bietet die Bahn nur einen "Komfort-Check-in" an: Wenn sich der Kunde auf einen reservierten oder freien Platz setzt, kann er seine Fahrkarte per App selbst entwerten. Das Zugpersonal sieht das auf seinen Kontrollgeräten und spricht den Passagier nicht mehr an.

Zweierabteile für mehr Privatsphäre

Wer sich auf seinen Reisen etwas mehr Ruhe und Privatsphäre wünscht oder vertrauliche Gespräche führen muss, könnte in Zukunft auf seine Kosten kommen: Die Bahn entwickelt verschiedene Optionen für kleinere Abteile, unter anderem ein Zweierabteil. Erstmals wurde in Berlin ein Modell gezeigt, wie es irgendwann einmal in einem Wagen der ersten Klasse Reisende beherbergen könnte: Die Türen sind aus Milchglas, die Sessel elektrisch verstellbar, zwischen den Sitzen befinden sich hochklappbare Tische für Laptop und Co. Der Look entspricht der aktuellen Designsprache, wie sie künftig auch in den neuen Generationen der ICE-Züge zum Einsatz kommen soll.

Doch wann solche Abteile Realität werden könnten, ist noch ungewiss. "Aktuell laufen Befragungen bei Kunden, ob ein solches Abteil Anklang finden würde", sagt Produktmanager Daniel Weber. Beschlossen ist jedoch nichts. Angesichts des aktuellen ICE-Neukaufprogramms der Bahn (alle drei Wochen wird derzeit ein neuer Zug ausgeliefert) und einer Zug-Lebensdauer von 30 Jahren könnte der Start selbst bei einer positiven Entscheidung noch einige Jahre dauern.

Das plant die Bahn noch

Angesichts katastrophaler Pünktlichkeitswerte und Problemen mit einer überalterten Infrastruktur hat der Konzern etliche Baustellen. In den kommenden Jahren sollen Strecken und Bahnhöfe modernisiert, die Reisezentren neu gestaltet werden. In den kommenden fünf Jahren investiert DB Fernverkehr deutschlandweit 60 Millionen Euro in die Runderneuerung der Reisezentren an den 25 reisestärksten Fernverkehrsbahnhöfen. Aktuell werden acht Reisezentren umgebaut. Noch in diesem Sommer eröffnet das modernisierte Reisezentrum in Nürnberg. Das erste öffnete 2023 in Düsseldorf seine Pforten.

In die DB Navigator App soll künftig die Alltagsmobilität einziehen. Leihräder, Carsharing, Express- und On-Demand-Busse sind demnächst darüber buchbar, und das Mobilitätsbudget von Arbeitgebern (Bonvoyo) soll neben Kreditkarte, Bankeinzug und Co. eine neue Bezahlmethode werden.

Verwendete Quellen
  • Termin vor Ort
  • Pressematerial der DB
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