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Henkell Freixenet: US-Zölle bedrohen weltweiten Schaumwein-Marktführer


Traditionsreiche Sektkellerei
Henkell Freixenet fürchtet US-Zölle

Von t-online
08.05.2025 - 17:21 UhrLesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250416-935-537474Vergrößern des Bildes
Die bekannte Piccolo-Flasche: Sie feiert ihr 90-jähriges Jubiläum. (Quelle: Andreas Arnold)
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Das Unternehmen gilt als weltweiter Marktführer für Schaumwein. Doch Klimawandel und Kriege bereiten Sorgen. Was sind die Trends bei der deutsch-spanischen Sektkellerei?

Die Sektkellerei Henkell Freixenet sieht sich mit Herausforderungen wie US-Zöllen, Klimawandel und Folgen von Kriegen konfrontiert. "Wir erwarten für 2025 ein anspruchsvolles Marktumfeld. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen, die damit einhergehenden wirtschaftlichen Schwankungen und Unsicherheiten prägen auch weiterhin das Konsumklima", teilte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Andreas Brokemper, mit.

Das deutsch-spanische Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden und in Katalonien gilt als weltweiter Marktführer für Schaumwein bei Absatz und Umsatz. 2024 wuchsen die Erlöse nach eigenen Angaben im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent auf 1,248 Milliarden Euro. Inklusive Sekt- und Branntweinsteuer war es ein Plus von 1,0 Prozent auf 1,493 Milliarden Euro.

Als Sekt-, Wein- und Spirituosen Sparte der Geschwister Oetker Beteiligungen KG äußert sich das Unternehmen traditionell zurückhaltend zu seinem Gewinn – betont jedoch, erneut schwarze Zahlen geschrieben zu haben.

Drohung mit Zöllen von 200 Prozent

Auf die schwankungsreiche Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump blickt Brokemper nach eigenen Worten "angespannt". Aktuell sind es ungefähr zehn Prozent für Schaumweine – doch Trump habe der EU hier auch schon mit Zöllen von 200 Prozent gedroht. "Das wäre wie eine Prohibition", sagte der Manager mit Blick auf das Alkoholverbot in den USA vor 100 Jahren.

Sorgen bereitet Henkell Freixenet nach eigenen Angaben die Produktion des Schaumweins Cava im spanischen Nordosten: "Die negativen Auswirkungen der Dürre der letzten Jahre in der Region Penedès beeinträchtigten die Geschäftsentwicklung erheblich." Laut Brokemper war die dortige Traubenernte 2023 nicht gut und 2024 nur wenig besser – die Preise für Cava hätten daher deutlich angehoben werden müssen. Für die diesjährigen Prognosen sei es noch zu früh.

Der Klimawandel eröffne aber auch neue Möglichkeiten mit der Verschiebung des Weinbaus nach Norden: "In Südengland haben wir 2022 bei Brighton das Weingut Bolney Wine Estate gekauft. Auch dort produzieren wir auf kleiner Fläche Schaumwein."

Trend zu alkoholfreien Getränken

Der Anteil alkoholfreier Getränke auf dem Gesamtmarkt ist Brokemper zufolge zwar noch gering. Sie seien bei Henkell Freixenet aber ein Wachstumstreiber– vor allem wegen des Gesundheitsbewusstseins und Konsumverhaltens junger Generationen. Henkell Freixenet verfolge eine "Spiegelstrategie" mit alkoholfreien Varianten seiner bekannten Marken. Hellblaue Halsschleifen – Papierstreifen – um den Flaschenhals signalisieren hier null Alkoholgehalt.

Nach eigenen Angaben verzeichnete Henkell Freixenet im vergangenen Jahr ein leichtes Umsatzwachstum in Westeuropa und deutlichere Zuwächse in Osteuropa sowie in Nord- und Südamerika – jeweils ohne Berücksichtigung der Sekt- und Branntweinsteuer. Etwas rückläufig waren sie in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Asien. Die Zahl der Beschäftigten sank um 2,4 Prozent auf 3.535.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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