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Darum sind so viele Ferraris rot


Eigenwillige Italiener
Weshalb eine Fußball-Legende Zoff mit Ferrari hatte

Von Markus Abrahamczyk

Aktualisiert am 02.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Klassisch: Ferrari in "Corsa Rosso". Der Ursprung des Rot ist sogar älter als die Marke.Vergrößern des Bildes
Klassisch: Ferrari in "Rosso Corsa". Der Ursprung des Rots ist sogar älter als die Marke. (Quelle: imago stock&people)

Acht von zehn Ferraris in Rot: Damit ist es zwar vorbei, aber "Rosso Corsa" ist immer noch die Farbe der Marke schlechthin. Und das kann manchmal zu Streit führen.

Wohl kein zweiter Autohersteller wird so stark mit einer Farbe verbunden wie Ferrari. Seit Jahrzehnten sind die Rennwagen aus Maranello knallrot – und die meisten Straßensportwagen auch. Das kann manchmal auch zu Ärger führen. Aber warum sind Ferrari und die Farbe Rot seit Jahrzehnten untrennbar?

Zunächst einmal: Die Farbe von Ferrari ist natürlich nicht irgendein Rot, sondern "Rosso Corsa", also Renn-Rot – und der Name ist bereits ein Hinweis auf den Ursprung dieser engen Verbindung.

Bis zum Jahr 1970 waren nämlich den Teams verschiedener Länder im internationalen Motorsport bestimmte Farben zugewiesen: Das satte British Racing Green für britsche Rennwagen, französische Teams fuhren in blauen Autos, belgische in gelben, deutsche in weißen (jedenfalls bis zum Triumph der "Silberpfeile" im Jahr 1934). Und italienische eben in roten.

Der eigentliche Ursprung ist sogar noch viel älter als Ferrari selbst: Er liegt nämlich im Gordon-Bennett-Cup. Bei diesem Rennen traten von 1900 bis 1905 Teams verschiedener Länder gegeneinander an – je drei Autos, komplett gefertigt im jeweiligen Starter-Land. Dass zunächst alle Autos im selben Grau fuhren, erwies sich als nicht gerade vorteilhaft sowohl für die Teams als auch für die Zuschauer. Also gaben sich die Nationen-Teams bestimmte, einheitliche Farben – denen die Länder weit über die kurze Ära des Gordon-Bennett-Cups treu blieben.

Mat Damon (2. v. r.) und Christian Bale (im Auto) bei Dreharbeiten zu "Le Mans 66": Der Ford GT40 trägt die invertierten Rennfarben der USA.
Mat Damon (2. v. r.) und Christian Bale (im Auto) bei Dreharbeiten zu "Le Mans 66": Der Ford GT40 trägt die invertierten Rennfarben der USA. (Quelle: Twentieth Century Fox via www.imago-images.de)

Rot war nicht immer die Farbe Italiens

Zunächst wurde Rot übrigens zur Rennfarbe der USA. Erst in den 1920er Jahren bekam Italien die Farbe zugesprochen. US-Autos starteten seitdem in Weiß mit zwei blauen Streifen. Einige Hersteller bevorzugten die umgekehrte Farbgebung: Blau mit weißen Streifen.

Und es wird noch verwirrender. Denn ursprünglich entschied sich Enzo Ferrari für Gelb als Farbe seiner Marke. Genauer: für "Giallo Modena", das Gelb im Wappen seiner Heimatstadt. Bald erkannte er aber, dass auch die Kunden das Rot der Rennwagen schätzten – und ein wenig vom Glanz derer Triumphe auch am eigenen Auto sehen wollten.

Bei Sammlern besonders rarer Modelle steht Gelb dennoch bis heute hoch im Kurs. Und ein wenig Modena-Gelb trägt ohnehin jeder Ferrari – nämlich im Wappen der Marke.

Genau genommen ist "Rosso Corsa" somit nicht die Farbe Ferraris, sondern die Farbe italienischer Rennwagen. Allerdings ist die alte Farb-Vorschrift längst Geschichte, Teams änderten ihre Farben – nur Ferrari blieb seinem Rot bis heute treu.

Keine Regel ohne Ausnahme

Manchmal bestimmte auch die Herkunft des Fahrers die Farbe seines Autos: So gab es beispielsweise im Jahr 1961 auch einen gelben Ferrari in der Formel 1 – gesteuert vom Belgier Olivier Gendebien.

Übrigens: Rot ist natürlich immer noch beliebt – aber doch weniger als früher, als die Farbe beinahe Gesetz war. Bestes Beispiel: Selbst Fußball-Legende Diego Armando Maradona bekam Zoff mit Ferrari-Chef Enzo, weil er seinen Ferrari Testarossa schwarz lackiert haben wollte statt rot. Diese Zeiten sind vorbei. Ferraris wurden bereits in Hunderten Farben lackiert – darunter allein fast 70 Blautöne. Und wer genug Geld auf den Tisch legt, bekommt ohnehin exakt den Ferrari, den er will – garantiert ohne Ärger mit dem Chef.

Verwendete Quellen
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