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Boris Johnson im Dauerurlaub: Wer regiert eigentlich gerade in London?


Boris Johnson
Regierungschef im Dauerurlaub


Aktualisiert am 16.08.2022Lesedauer: 3 Min.
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Boris Johnson im Griechenland-Urlaub: "Ich versichere Ihnen, er wird immer noch durch seine E-Mails gehen".Vergrößern des Bildes
Boris Johnson im Griechenland-Urlaub: "Ich versichere Ihnen, er wird immer noch durch seine E-Mails gehen". (Quelle: Screenshot/@ElRaynerista)

Noch ist Boris Johnson Premierminister. Aber regiert er auch noch? Viele Briten bezweifeln das angesichts kompromittierender Fotos – schon wieder.

Langweilig wird es nicht mit Boris Johnson, da bleibt sich der britische Premierminister bis zum Schluss treu. Fast sechs Wochen ist es her, dass ihn seine Tories zum Rücktritt zwangen, und wer ihn im Amt beerbt – Liz Truss oder Rishi Sunak – steht erst am 5. September fest. Zu tun gäbe es für einen Regierungschef wohl genug in diesen zwei Monaten, allerdings fragen sich inzwischen viele Briten, ob Johnson seine Amtsgeschäfte überhaupt noch ernst nimmt.

Befeuert wird der Eindruck von Fotos, die Johnson in kurzen Hosen und Turnschuhen im Griechenland-Urlaub zeigen. "Führende Tories betonen, der Premierminister 'arbeite noch', auch wenn er beim Faulenzen im Restaurant The Aegean in Karistos gesehen wurde", ätzt die Zeitung "Daily Mail", die die Fotos mit Johnson veröffentlicht hat. "Es ist alles nur eine einzige große Party für Boris Johnson, während das Land damit kämpft, seine Rechnungen zu bezahlen", kritisierte ein Sprecher der oppositionellen Labour-Partei.

"Heißt nicht, dass er nicht arbeitet"

So bemühte sich Tory-Sprecher Brandon Lewis klarzustellen: "Auch wenn man nicht im Büro ist, kann man arbeiten. Ich versichere Ihnen, er wird immer noch durch seine E-Mails gehen und sich mit Fragen der nationalen Sicherheit beschäftigen, wenn es nötig ist. Dass der Premierminister außer Landes ist, heißt nicht, dass er nicht arbeitet", sagte Lewis dem Sender LBC. Angesichts des Dürre-Notstands auf der Insel und der explodierenden Lebenshaltungskosten dürften sich trotzdem viele Briten eine aktivere Rolle ihres Regierungschefs wünschen.

Vielleicht würde das Urteil über Johnson auch milder ausfallen, wenn dieser nicht vor wenigen Tagen erst von seinen Flitterwochen in Slowenien zurückgekehrt wäre. Auch von dieser Reise existieren Bilder, die viele Briten in ihrer Meinung zu Johnson bestätigen dürften – im Guten wie im Schlechten:

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Johnson tanzt ausgelassen in Slowenien

Ausgelassen tanzend zu Neil Diamonds "Sweet Caroline": Mit Auftritten wie diesen sicherte sich Johnson viele Jahre lang die Sympathien seiner Anhänger. Doch die Bilder wecken auch Erinnerungen an die "Partygate"-Affäre, die Johnson schon im Frühjahr beinahe das Amt gekostet hätte: Damals war herausgekommen, dass Johnson in 10 Downing Street immer wieder fröhliche Partys feierte, während normale Briten im Corona-Lockdown ausharren mussten. Gestürzt ist Johnson aber letztlich über die Personalie Chris Pincher, an dem der Premier trotz Berichten über sexuelle Übergriffe festgehalten hatte.

Unterdessen organisiert Johnson offenbar schon seinen Umzug, wie Fotos von Möbelwagen vor dem Regierungssitz in London nahelegen:

In den sozialen Medien spekulieren die Menschen, ob Johnson in den Transportern auch seine angeblich vergoldeten Tapeten und die Luxusmöbel von Designerin Lulu Lytle mitnimmt, mit denen er seine Amtswohnung hatte ausstatten lassen. Die über einen Parteispender zwischenfinanzierte Renovierung der Wohnung war einer der ersten Skandale in Johnsons Zeit als Premier.

Wie es beruflich mit Johnson weitergeht, ist bislang unklar. Wie der "Guardian" berichtet, soll Johnson in Gesprächen mit der Zeitung "Daily Mail" über eine mögliche Wiederaufnahme seiner journalistischen Tätigkeit sein. Vor seiner Wahl zum Premierminister im Juni 2019 hatte Johnson einmal im Monat eine Kolumne in der konservativen Zeitung "Daily Telegraph" veröffentlicht – und dafür umgerechnet mehr als 326.000 Euro im Jahr kassiert.

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