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2,5 Tonnen Uran in Libyen wieder aufgetaucht: Behörden haben Verdacht


In Libyen verschwundenes Uran
Behörden haben Verdacht – und das Diebesgut zurück

Von reuters, afp, lw

Aktualisiert am 17.03.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 74971052Vergrößern des BildesYellowcake in einem kanadischen Atomkraftwerk: In Libyen waren zehn Fässer mit dem radioaktiven Pulver verschwunden. (Quelle: Robert Harding/imago-video)
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Zehn Fässer Uran waren in Libyen nicht auffindbar – bis jetzt. Doch wer für das Verschwinden verantwortlich war, ist immer noch unklar.

Die in Libyen verschwundenen 2,5 Tonnen Uran sind nach Angaben der Libyschen Nationalen Armee (LNA) wieder aufgetaucht. Die zehn Fässer mit dem Uranerz-Konzentrat seien etwa fünf Kilometer von ihrem ursprünglichen Lager in Südlibyen entfernt gefunden worden, teilte LNA-Sprecher Chaled Mahdschub am Donnerstag mit. "Die Situation ist unter Kontrolle und die IAEA informiert", sagte der General der Nachrichtenagentur AFP. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) teilte mit, sie versuche die Berichte über den Fund zu verifizieren.

Das Lager sei nahe der Grenze zum Tschad gelegen und 2020 von der UN-Atomaufsichtsbehörde IAEA versiegelt worden. Mahdschub veröffentlichte dazu ein Video, in dem ein Mann im Schutzanzug zu sehen ist, der 18 blaue Behälter durchzählt – so viele, wie am Ursprungsort gelagert wurden. Er vermute, dass Kämpfer aus dem benachbarten Tschad die Fässer für Waffen gehalten und gestohlen hätten, sagte Mahdschub.

Yellowcake kann für Bau von Atomwaffen verwendet werden

Am Mittwochabend hatte IAEA-Chef Rafael Grossi die Mitgliederländer informiert, dass zweieinhalb Tonnen Uranerz, sogenanntes Yellowcake, "nicht dort sind, wo sie nach Angaben der Behörden eigentlich sein sollten".

Bei Yellowcake handelt es sich um schwach radioaktiv strahlende Uranverbindungen in Form von gelborangefarbenem, grobem Pulver. Es kann in weiterverarbeiteter Form für Atomkraftwerke und in höher angereicherter Form auch für den Bau von Atomwaffen verwendet werden. Hier lesen Sie mehr dazu.

Lagerstätte für Yellowcake in der Wüste

Libyen hatte 2003 unter Muammar al-Gadaffi sein Programm zur Entwicklung von Atomwaffen aufgegeben. Im Zuge der Aufstände gegen den langjährigen Machthaber wurde jedoch eine Lagerstätte für Yellowcake in der Wüste im Süden Libyens entdeckt, die seitdem regelmäßig von der IAEA kontrolliert wird.

In Libyen herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos. Zwei Regierungen ringen um die Macht in dem nordafrikanischen Land, bewaffnete Milizen und ausländische Söldner bekämpfen sich.

Chaled Mahdschub gehört zu den Truppen des einflussreichen Generals Chalifa Haftar, die im ölreichen Osten des Landes die Macht für sich beanspruchen und mit Kämpfern aus dem Tschad, dem Sudan, dem Niger und der russischen Söldner-Gruppe Wagner gegen die von der UNO anerkannte Regierung in der Hauptstadt Tripolis kämpfen. Seit einer Feuerpause 2020 treten die Bemühungen um eine Wiedervereinigung Libyens auf der Stelle.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und AFP
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