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Sudan | Welthungerhilfe warnt vor "humanitärer Tragödie"


Seit Tagen in Häusern gefangen
Welthungerhilfe warnt vor "humanitärer Tragödie" im Sudan

Von dpa
Aktualisiert am 20.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Menschen an einem Bus in Khartum: Einwohner versuchen aus dem Sudan zu fliehen.Vergrößern des BildesMenschen an einem Bus in Khartum: Einwohner versuchen aus dem Sudan zu fliehen. (Quelle: EL TAYEB SIDDIG/reuters)
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Seit Tagen kämpfen die Armee und die paramilitärische Gruppe RSF im Sudan gegeneinander. Viele Bürgerinnen und Bürger des Landes wollen fliehen.

Aufgrund der anhaltenden Kämpfe im Sudan können Zehntausende Menschen in der Hauptstadt Khartum ihre Häuser weiter nicht verlassen. Luftangriffe und Artilleriefeuer dauerten nach Angaben von Augenzeugen und einem Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort auch am Donnerstag an. Besonders betroffen von den Kämpfen zwischen der Armee und der paramilitärischen Gruppe RSF waren weiterhin der Flughafen sowie das Generalkommando des Militärs in Khartum. Auch in anderen Teilen des Landes setzten sich die heftigen Gefechte fort. Mehr zu den Hintergründen der Kämpfe lesen Sie hier.

Nach Angaben der UN gibt es in vielen Häusern seit Tagen keinen Strom oder fließendes Wasser mehr. Tausenden Menschen gehen demnach Trinkwasser, Nahrungsmittel, Benzin und Medikamente aus. Die Gesundheitsversorgung sei so gut wie zusammengebrochen, sagte das sudanesische Ärztekomitee. Augenzeugenberichten zufolge liegen Leichen auf den Straßen der Hauptstadt.

Einwohner versuchen seit Mittwoch die Hauptstadt zu verlassen

In dem seit Jahren politisch instabilen nordostafrikanischen Land kämpft seit Samstag die Armee gegen die einst verbündete paramilitärische Einheit Rapid Support Forces (RSF) um die Macht. Das gold- und ölreiche Land mit rund 46 Millionen Einwohnern wird seit 2019 von einer militärischen Übergangsregierung regiert, die diesen Monat eigentlich einen Prozess zur Demokratisierung einleiten sollte.

Laut dpa-Reporter versuchten Tausende Einwohner seit Mittwoch die Hauptstadt zu verlassen, in der die Kämpfe bislang am schlimmsten wüteten. Sie stünden vor der Herausforderung, zu entscheiden, was sicherer sei: sich zu Hause zu verschanzen, mit der Gefahr bombardiert zu werden, oder zu fliehen – unter der Gefahr, dabei im Kreuzfeuer erschossen zu werden.

Mehrere Versuche, eine Feuerpause zu organisieren, sind in den vergangenen Tagen gescheitert. Die Bundesregierung musste eine Evakuierungsmission deutscher Staatsbürger mit Bundeswehrmaschinen aus dem Sudan wegen der Sicherheitslage am Mittwochnachmittag abbrechen. Seit Beginn des Konflikts sind laut Weltgesundheitsorganisation mindestens 296 Menschen getötet worden, mehr als 3.000 wurden verletzt.

Welthungerhilfe warnt vor "humanitärer Tragödie"

Die Welthungerhilfe hat aufgrund der anhaltenden Gefechte vor einer "humanitären Tragödie" gewarnt. Schon vor Ausbruch der Gewalt habe jeder Fünfte in dem nordostafrikanischen Land mit 46 Millionen Einwohnern Hunger gelitten, hieß es. Besonders schwierig sei die Situation in der westlichen Region Darfur.

"Den Familien gehen die Vorräte aus und die Wasserversorgung ist zusammengebrochen, doch jeder Gang vor die Tür ist lebensgefährlich. Zudem wurden Märkte niedergebrannt, und die Versorgungswege aus der Hauptstadt Khartum sind blockiert", sagte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge. Hunger dürfe nicht als Waffe eingesetzt werden.

Mogge beklagte auch die Übergriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Land. "Dass humanitäre Helferinnen und Helfer zur Zielscheibe werden, ist ein klarer Verstoß gegen internationales Recht", sagte er. Es brauche dringend eine Feuerpause, um humanitäre Korridore zu erstellen und die Sudanesen mit dem Nötigsten zu versorgen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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