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Julia Timoschenko: Die Machthungrige mit der Kranzfrisur


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Julia Timoschenko: Die Machthungrige mit der Kranzfrisur

Von dapd
11.10.2011Lesedauer: 2 Min.
Ihre Kranzfrisur machte Julia Timoschenko unverkennbarVergrößern des BildesIhre Kranzfrisur machte Julia Timoschenko unverkennbar (Quelle: dpa)
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Julia Timoschenko ist bekannt als Trägerin einer extravaganten Kranzfrisur, als Gallionsfigur der orangenen Revolution in der Ukraine, als Volkstribunin und nun auch als prominentester Häftling des Landes. Die Verurteilung der ehemaligen Ministerpräsidentin und derzeitigen Oppositionsführerin zu sieben Jahren Haft zieht den vorläufigen Schlussstrich unter eine jahrelange Auseinandersetzung mit der ukrainischen Justiz. Dieser wirft sie vor, auf Geheiß ihres langjährigen Rivalen - des amtierenden Präsidenten Viktor Janukowitsch - zu handeln.

Timoschenko und Viktor Juschtschenko stellten sich 2004 nach der umstrittenen Wahl von Janukowitsch zum Präsidenten an die Spitze der orangenen Revolution und erzwangen eine Neuwahl. Seitdem Juschtschenko dabei siegte, hat die studierte Ökonomin und Kybernetikerin eine turbulente politische Karriere geführt. Die erste orangene Regierung, in der Timoschenko Ministerpräsidentin war, zerbrach 2005 im Streit um die Wirtschaftspolitik. Es kam zum Bruch mit Juschtschenko. Kontrahent Janukowitsch übernahm ihren Posten.

2007 arrangierte sich Timoschenko aber mit ihm für eine gemeinsame Regierung; erneut wurde sie Ministerpräsidentin. Anfang 2010 scheiterte Timoschenko jedoch bei ihrem großen Ziel, Präsidentin des Landes zu werden - an Janukowitsch. Kurz darauf entzog ihr das Parlament das Vertrauen und beendete so ihre zweite Amtszeit als Ministerpräsidentin.

In den letzten Jahren war Timoschenko Dauergast in ukrainischen Gerichten. Der Vorwurf: Amtsmissbrauch. Bereits 2001 hatte sie eine Anklage wegen Schmuggel und Urkundenfälschung um ihr Amt als stellvertretende Ministerpräsidentin gebracht. Damals verbrachte sie insgesamt 42 Tage in Untersuchungshaft, ehe ein Gericht ihre Freilassung verfügte. Auch im Prozess in diesem Jahr verbrachte sie seit August zwei Monate in Haft - wegen Missachtung von Verfahrensregeln.

Karriere mit Erdgas und Politik

Timoschenko wurde 1960 in Dnjepropetrowsk - mitten im ukrainischen Industrierevier - geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen bei ihrer alleinerziehenden Mutter auf. Später absolvierte sie jedoch eine eindrucksvolle Laufbahn, erst in der Wirtschaft und anschließend in der Politik. Seit 1979 mit dem Parteibürokraten Oleksandr Timoschenko verheiratet, kümmerte sie sich nach ihrem Studium um das Management der Maschinenfabrik "Lenin" in Dnjepropetrowsk. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gründete sie die Firma "Ukrainski Benzin" und übernahm 1995 die Leitung des Erdgasunternehmens EESU. So brachte sie es in den 90er Jahren zu einem beträchtlichen Vermögen.

Damals begann Timoschenko auch, sich immer mehr für Politik zu interessieren. Sie trat der unternehmernahen Partei Gemeinschaft bei, die ein wirtschaftsliberales Programm verfolgte. 1997 wurde sie zum ersten Mal ins Parlament gewählt, wo sie sich im Haushaltsausschuss hervortat. 1999 gründete Timoschenko dann ihre eigene Partei mit dem Namen Vaterland, später fand diese Eingang in das Parteienbündnis Block Julia Timoschenko (BJuT).

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