Ausland Berlusconi: Kein "Bunga Bunga" mit Ruby
Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat vor Gericht alle Vorwürfe in einem gegen ihn laufenden Prostitutionsprozess zurückgewiesen. Bei dem Verfahren in Mailand geht es um ausschweifende Partys in seiner Villa in Arcore in der Nähe der italienischen Metropole. Berlusconi wird vorgeworfen, im Jahr 2010 mit der zur Tatzeit minderjährigen Nachtclub-Tänzerin Karima al-Mahrough alias Ruby Rubacuore Sex gehabt zu haben.
Später soll der Regierungschef sein Amt missbraucht haben, um die wegen Diebstahls festgenommene Marokkanerin freizubekommen.
Keine "Szenen sexueller Art"
"Ich hatte niemals irgendein intimes Verhältnis mit ihr", sagte Berlusconi vor Gericht. "Ich war mir sicher, dass sie 24 (Jahre alt) war, wie sie selbst sagte." Er könne "mit absoluter Sicherheit ausschließen", dass es bei den Partys "Szenen sexueller Art" gegeben habe. Zu den Feiern, die unter dem Begriff "Bunga Bunga" bekannt wurden, werde viel "fantasiert".
Bereits bei einer Anhörung im April hatte der 76-jährige Berlusconi die Vorwürfe zurückgewiesen, Sex mit einer Minderjährigen gehabt und sein Amt missbraucht zu haben. Bei einer Verurteilung drohen ihm drei Jahre Haft.