Putin-Kritiker 2015 erschossen Schuldsprüche nach Mord an Boris Nemzow
Zweieinhalb Jahre nach dem Mord an dem prominenten russischen Oppositionellen Boris Nemzow sind die fünf Angeklagten für schuldig befunden worden. Zu dieser Entscheidung kamen die zwölf Geschworenen im Moskauer Militärgericht am Donnerstag. Das Strafmaß wird in den kommenden Tagen festgelegt.
Nemzow wurde am 27. Februar 2015 auf einer Brücke über der Moskwa unweit des Kreml erschossen. Die Ermordung des 55-jährigen Regierungsgegners löste weltweit Bestürzung aus.
Wenige Tage nach der Tat wurden fünf aus Tschetschenien stammende Männer festgenommen. Ihr Auftraggeber soll der Tschetschene Ruslan Muchudinow gewesen sein, doch dieser ist weiter flüchtig.
Die Angeklagten Saur Dadajew, Schadid und Ansor Gubaschew, Temirlan Ekerchanow und Chamsat Bachajew beteuerten bis zuletzt ihre Unschuld. Viele Freunde Nemzows sehen als eigentlichen Auftraggeber den autoritären tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow oder jemanden aus seinem Umfeld.
Nemzow, früherer Vize-Ministerpräsident unter Boris Jelzin, war einer der prominentesten Widersacher von Präsident Wladimir Putin und ein scharfer Kritiker von dessen Ukraine-Politik. Er war der ranghöchste Politiker, der seit Beginn der ersten Amtszeit Putins als Präsident vor 17 Jahren ermordet wurde.