Reform-Offensive geht weiter Saudi-Arabien stellt sexuelle Belästigung unter Strafe

Die Reform-Offensive in Saudi-Arabien geht weiter. Sexuelle Belästigung wird künftig hart bestraft. Trotzdem gibt es Kritik – erst kürzlich wurden Aktivisten festgenommen.
Saudi-Arabien will sexuelle Belästigung künftig unter Strafe stellen. Der Schura-Rat, der das Kabinett berät, habe einen entsprechenden Gesetzentwurf gebilligt, teilten die Behörden mit. Künftig sollen damit Haftstrafen von bis zu fünf Jahren und Geldstrafen von 300.000 Rial (69.000 Euro) möglich sein.
Das Gesetz fülle "ein großes gesetzgeberisches Vakuum" und diene als Abschreckung, sagte Schura-Rats-Mitglied Latifa al-Schaalan laut einer Erklärung des Informationsministeriums.
Kritik trotz Reformen
Der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman hatte zuletzt Reformen eingeleitet, um Saudi-Arabien zukunftsfähig zu machen. Dazu zählen etwa die Aufhebung des Fahrverbots für Frauen sowie eine stärkere Beteiligung von Frauen am Wirtschaftsleben. Viele Aktivisten kritisieren die Reformen jedoch als kosmetisch. Überschattet wurden die Reformen zudem zuletzt von der Festnahme mehrerer Menschenrechtsaktivisten.
- AFP