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193 Millionen Indonesier wählen neuen Präsidenten – mit einem Nagel


Indonesischer Amtsinhaber Joko Widodo vor klarem Wahlsieg

Von dpa, t-online, afp, ds

Aktualisiert am 17.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Präsidentschaftswahlen in Indonesien: Religion spielt beim Urnengang eine wichtige Rolle: 90 Prozent der Indonesier sind Muslime.Vergrößern des BildesPräsidentschaftswahlen in Indonesien: Religion spielt beim Urnengang eine wichtige Rolle: 90 Prozent der Indonesier sind Muslime. (Quelle: Kyodo News/imago-images-bilder)
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Der bevölkerungsreichste muslimische Staat der Welt hat gewählt – mit einem ungewöhnlichen Verfahren. Trotz aller Kritik steht Amtsinhaber Joko Widodo vor der Wiederwahl.

Bei der Präsidentenwahl in Indonesien zeichnet sich ein klarer Sieg des amtierenden Staatschefs Joko Widodo ab. Nach ersten Prognosen von Mittwoch kann der 57-Jährige mit etwa 55 Prozent der Stimmen rechnen. Für seinen Gegenkandidaten, den ehemaligen General Prabowo Subianto (67), wurden von verschiedenen Meinungsforschungsinstituten etwa 44 Prozent ermittelt.

Alle Wahlforscher sahen den Präsidenten nach Schließung der Wahllokale klar vorn. Damit steht der frühere Möbelhändler und Gouverneur der Hauptstadt Jakarta vor einer weiteren fünfjährigen Amtszeit. Im Lauf des Tages wurden genauere Zahlen erwartet. Das amtliche Endergebnis soll allerdings erst im Mai vorliegen.

Abstimmung per Nagel

Parallel zur Entscheidung über das Staatsoberhaupt wurden auch das Parlament sowie Provinz- und Kommunalvertretungen neu gewählt. Das besondere: Abgestimmt wird per Nagel. Damit stanzen die Wähler Löcher bei ihren Kandidaten in die Wahlzettel. Nur wenn Licht durch das Blatt scheint, ist die Stimme korrekt abgegeben. Ist dies geschehen, werden die Finger der Wähler geschwärzt.

Im Vergleich zu 2014 spielte die Religion dieses Mal eine größere Rolle. Indonesien, wo fast 90 Prozent der Bevölkerung muslimischen Glaubens sind, stand lange für eine tolerante Form des Islams. Inzwischen haben konservative Kräfte stark an Einfluss gewonnen. Joko wird vorgeworfen, nicht islamisch genug zu sein. Dieses Mal trat er mit dem konservativen Geistlichen Ma'ruf Amin als Vize an.


Von anderer Seite wird dem Präsidenten zur Last gelegt, in Sachen Menschenrechte zu wenig getan zu haben. Dazu gehören Hinrichtungen trotz internationaler Proteste, aber auch die Stimmungsmache gegen Homosexuelle, die wieder zunimmt. Auch Korruption ist in Indonesien immer noch weit verbreitet, obwohl Joko den Kampf dagegen zu einem seiner wichtigsten Ziele erklärt hatte.

In dem südostasiatischen Staat mit seinen mehr als 17.000 Inseln waren insgesamt 193 Millionen Menschen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Indonesien ist auch das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Zudem gehört es zum Kreis der großen Industrie- und Schwellenländer (G20).

Verwendete Quellen
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