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New Orleans: Löste der Karneval eine dramatische Corona-Flut aus?


Karneval in New Orleans
Löste die Riesenparty eine dramatische Corona-Flut aus?

Von Nathalie Rippich

Aktualisiert am 29.03.2020Lesedauer: 2 Min.
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Corona-Krise in New Orleans: Mitglieder der Louisiana National Guard führen Coronavirus-Tests in einem mobilen Testzentrum durch.Vergrößern des Bildes
Corona-Krise in New Orleans: Mitglieder der Louisiana National Guard führen Coronavirus-Tests in einem mobilen Testzentrum durch. (Quelle: imago-images-bilder)

Das Coronavirus hat die Vereinigten Staaten fest im Griff. Neben New York City zeichnet sich auch für New Orleans eine dramatische Lage ab: Nirgends steigt die Zahl der Erkrankten so schnell.

Der US-Bundesstaats Louisiana verzeichnet die schnellste Zunahme von Covid-19-Infizierten weltweit. Von Freitag auf Samstag stiegen die bekannten Fälle um 21 Prozent auf 3.315, gestorben sind 137 Personen.

Einer Studie der University of Louisiana Lafayette aus der vergangenen Woche zufolge hatte sich die Infiziertenzahl von 100 auf 1.000 binnen sieben Tagen verzehnfacht. Davon berichtete Gouverneur John Bel Edwards in einer Pressekonferenz. Er gehe davon aus, dass die Zustände in seinem Bundesstaat schon bald denen in Italien ähneln könnten.

Mit Blick auf weitere Zahlen ist das nicht unwahrscheinlich: Denn nicht nur die Zahl der Infizierten steigt rapide. In Louisiana liegt mit der Gemeinde Orleans auch diejenige mit den – im Verhältnis zur Einwohnerzahl – meisten Todesopfern in den USA. In New Orleans sind bisher 70 Menschen gestorben, das sind 18 Tote pro 100.000 Einwohner, doppelt so viele wie in jedem anderen Landkreis.

Zahl der Krankenhausbehandlungen steigt binnen vier Tagen um 200 Prozent

Fast 1.000 Menschen müssen in New Orleans mittlerweile im Krankenhaus behandelt werden, ein Drittel davon wird beatmet, schreibt das örtliche Nachrichtenmagazin "Nola". Ein Anstieg um 200 Prozent binnen vier Tagen in beiden Bereichen.

Experten gehen anhand dessen davon aus, dass die Beatmungsgeräte ab Mitte der Woche knapp werden, spätestens am kommenden Wochenende dürfte die Situation in dem Bundesstaat im Süden der USA dramatisch werden.

Dass die Infiziertenrate ausgerechnet dort so rapide steigt, könnte mit einer großen Karnevalsparade am 25. Februar zusammenhängen. Mehr als 1,5 Millionen Menschen kamen zum sogenannten Mardi Gras in New Orleans zusammen, schreibt etwa die "New York Times". Experten zufolge kann eine Großveranstaltung dieser Art als Inkubator für das Virus wirken. Zwei Wochen nach dem Fest wurde in Louisiana der erste Covid-19-Fall bestätigt.

Ähnliches ereignete sich auch in Europa: Wie Recherchen von t-online.de zeigten, waren Aprés-Ski-Feiern im österreichischen Ischgl ebenfalls ein Verbreitungsort für das Coronavirus. Zahlreiche Gäste hatten sich dort unbemerkt infiziert, das Virus mit in ihre Heimat genommen und so zu einer raschen Verbreitung beigetragen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Virologe warnt vor Millionen Infizierten in den USA

Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, rechnet mit Millionen von Corona-Infizierten in den USA. Ausgehend von der aktuellen Lage bestehe die Möglichkeit, dass 100.000 bis 200.000 Menschen in Folge der Pandemie sterben, sagte Fauci am Sonntag dem TV-Sender CNN.

Der angesehene Virologe machte zugleich jedoch deutlich, dass er wenig von Prognosen halte, da man leicht falsch liegen und die Leute in die Irre führen könne. "Schauen Sie sich einfach die Daten an (...) und sorgen Sie sich nicht um diese Worst-Case- und Best-Case-Szenarien", sagte Fauci. "Wir haben ein ernsthaftes Problem in New York, wir haben ein ernsthaftes Problem in New Orleans und wir werden ernsthafte Probleme in anderen Gebieten entwickeln."

Laut Johns-Hopkins-Universität sind in den USA mittlerweile 136.880 Menschen offiziell mit dem Coronavirus infiziert. Als Epizentrum gilt vor allem New York City mit bisher fast 60.000 Infizierten.

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