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Italien hält die "Sea-Watch 3" in Sizilien fest


Streit mit Behörden
Italien hält die "Sea-Watch 3" in Sizilien fest

Von dpa, afp, mk

Aktualisiert am 22.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Die "Sea-Watch 3" vor Lampedusa: "Wieder wird uns vorgeworfen, zu viele Menschen gerettet zu haben".Vergrößern des BildesDie "Sea-Watch 3" vor Lampedusa: "Wieder wird uns vorgeworfen, zu viele Menschen gerettet zu haben". (Quelle: Sally Hayden/imago-images-bilder)
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Die "Sea-Watch 3" ist mit 363 Schiffbrüchigen im Hafen von Augusta an Land gegangen. Jetzt lassen die italienischen Behörden das Rettungsschiff nicht mehr auslaufen – angeblich wegen Sicherheitsmängeln.

In Italien gibt es erneut ein Tauziehen um ein festgesetztes deutsches Hilfsschiff: Die italienische Küstenwache hält das private Rettungsschiff "Sea-Watch 3" auf Sizilien im Hafen von Augusta fest, wie die Betreiber bestätigten. Es habe am Sonntag eine Sicherheitskontrolle der Behörden gegeben, erläuterte eine Sea-Watch-Sprecherin in Deutschland.

Das Schiff war am 3. März mit 363 Geretteten an Bord in Sizilien vor Anker gegangen. Nach Angaben der italienischen Küstenwache hätte es nicht so viele Menschen transportieren dürfen. Sea-Watch prangerte diesen Vorwurf auf Twitter an: "Wieder wird uns vorgeworfen, zu viele Menschen gerettet zu haben. Die Alternative: 363 Menschen ertrinken lassen, weil EU-Behörden keine Anstalten machen, die Rettungslücke im Mittelmeer zu schließen", kritisierte die Organisation. Die Sea-Watch-Sprecherin kündigte an, dass die Organisation mit Sitz in Berlin mit rechtlichen Schritten gegen die Blockade vorgehen will.

Hilfsorganisationen werfen Italien Schikane vor

Die italienischen Kontrolleure haben schon wiederholt Rettungsschiffe längere Zeit in Häfen festgehalten. Sie machen Sicherheitsmängel und andere Regelverstöße geltend. Die verschiedenen betroffenen Hilfsorganisationen stufen das als Schikanen ein, um die Einsätze im Mittelmeer zu behindern. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Adnkronos bemängelten die Behörden am Sonntag auch, dass die "Sea-Watch 3" den Kai und die Hafengewässer mit Öl verschmutzt habe.

Die "Sea-Watch 3" war im Sommer 2020 mit ähnlichen Begründungen in Italien über Monate in eine Zwangspause geschickt worden. Das Schiff war dann nach einer Überholung in Spanien 2021 wieder zu neuen Missionen losgefahren. Laut der Betreiberorganisation hatten deutsche und spanische Behörden die Schiffssicherheit bestätigt. Ein Gericht in Palermo in Sizilien hatte Anfang März das ebenfalls länger festgehaltene Schiff "Sea-Watch 4" vorläufig freigegeben.

Zivile Retter weisen Vorwürfe zurück

Die zivilen Rettungseinsätze im Mittelmeer sind politisch umstritten. Organisationen wie Sea-Watch sind schon beschuldigt worden, mit libyschen Schleppern zusammenzuarbeiten, um Flüchtlinge sicher an die Küsten der EU zu bringen – ein Vorwurf, den sie scharf zurückweisen.

Der Seeweg über das Mittelmeer gilt als eine der wichtigsten Routen für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa. Nach einer Zählung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind fast 530.000 Menschen seit Anfang 2015 auf diesem Weg nach Italien gelangt, darunter etwa 6.000 seit Jahresbeginn.

Die Route zwischen Nordafrika und Sizilien ist jedoch zugleich eine der gefährlichsten Flüchtlingsrouten. Allein seit Januar sind nach Angaben der IOM mehr als 200 Migranten auf dem Weg nach Italien oder Malta im Mittelmeer ertrunken oder gelten als vermisst.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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