Joe Biden will nicht US-Präsident werden

US-Vizepräsident Joe Biden will nicht Nachfolger seines derzeitigen Chefs Barack Obama werden. Das gab der 72-jährige Demokrat in Washington bekannt.

Damit bleiben der demokratischen Partei in den USA zwei Bewerber mit ernst zu nehmenden Chancen: die frühere Außenministerin und ehemalige First Lady Hillary Clinton sowie Senator Bernie Sanders aus dem Bundesstaat Vermont. Clinton gilt als hohe Favoritin.

Biden begründete seinen Verzicht unter anderem familiär. Der Politiker hatte erst im Mai seinen Sohn Beau verloren. Er war an den Folgen eines Gehirntumors im Alter von nur 46 Jahren gestorben.

Keine großen Chancen

Biden hatte seine Entscheidung über eine mögliche Kandidatur lange hinausgezögert. Die Umfragen für den Vizepräsidenten als Nachfolger von Obama waren zuletzt nicht besonders gut. Eine Mehrheit der Wähler der demokratischen Partei hatte sich dafür ausgesprochen, dass Biden nicht ins Rennen gegen Clinton und Sanders geht. Für den Fall einer Bewerbung sahen die Meinungsforscher ihn nur auf dem dritten Platz.

Das Zeitfenster für eine "realistische Präsidentschaftskampagne" habe sich geschlossen, sagte er. Biden gab seine Entscheidung im Rosengarten des Weißen Hauses bekannt. Neben ihm standen seine Frau Jill und der Präsident. Biden kündigte an, sich weiter in die aktuelle Politik einmischen zu wollen. "Während ich kein Kandidat sein werde, werde ich mich klar und deutlich zu Wort melden, wo wir als Partei stehen und wohin wir als Nation gehen müssen", sagte er.