US-Vorwahl in Iowa: Donald Trump warnt Anhänger vor "schmutzigen Tricks"

Jetzt wird es ernst für Donald Trump: Die US-Vorwahlen beginnen in Iowa. Angesichts dessen spricht er eine zweifelhafte Warnung an seine Anhänger aus.

An diesem Montag starten die Vorwahlen der US-Republikaner zur Bestimmung ihres Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen. Als haushoher Favorit gilt dabei Ex-Präsident Donald Trump. Dennoch muss er sich den Vorwahlen stellen – und ist sich seines Sieges offenbar nicht völlig sicher.

Die ersten Vorwahlen finden ab Montagabend (Ortszeit) im US-Bundesstaat Iowa statt. Im Vorfeld sprach der 77-Jährige seinen Anhängern im Mittleren Westen eine ominöse Warnung aus. "Haltet Ausschau nach schmutzigen Tricks", schrieb Trump auf seinem sozialen Netzwerk "Truth Social". Die Vorwahl werde "zu 100 Prozent" am Montagabend stattfinden, so der Republikaner. Sie werde "unter keinen Umständen abgesagt oder verschoben".

Trump verbreitet Verschwörungserzählungen

Seine Wähler sollten nicht "auf irgendwelche unehrlichen" Republikaner oder "Globalisten" hören. Trump forderte seine Anhänger auf, ab 18.30 Uhr (Ortszeit) zum sogenannten Caucus zu erscheinen, da die Abstimmung um 19 Uhr beginne. "Und sie dürfen sich NICHT verspäten", so der Ex-Präsident.

Nicht auszuschließen ist, dass Trump sich so für den Fall einer Wahlniederlage oder eines schwachen Ergebnisses absichern möchte. Bereits nach der Präsidentschaftswahl von 2020, die Trump gegen den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden verlor, hatte der Republikaner die Verschwörungserzählung der "Großen Lüge" verbreitet. Darin behauptete er, die Wahl sei von den US-Demokraten gestohlen worden. Bis heute wurden dafür keine Hinweise gefunden. Trump und seine Anhänger halten dennoch an der Erzählung fest.

Trump ist selbst in der US-Hauptstadt Washington im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug angeklagt. Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg Bidens bei der Präsidentenwahl formal zu bestätigen. Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede aufgewiegelt. Infolge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben. Dazu laufen noch drei weitere Prozesse gegen den Republikaner – mehr dazu lesen Sie hier.

Bis zu minus 29 Grad Celsius in Iowa

Außerdem überzieht derzeit eine extreme Kältewelle den Bundesstaat Iowa. Zum Teil werden Temperaturen von bis zu minus 29 Grad Celsius erwartet. Wegen der Kälte mussten einige der republikanischen Bewerber ihre Pläne kurzfristig ändern. Auch am Wahltag herrschten örtlich Temperaturen von rund minus 25 Grad – der Nationale Wetterdienst riet den Menschen, die gefährliche Kälte zu meiden und sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten.

Beobachter sind sich uneinig darüber, ob die Kälte Trump helfen oder schaden könnte. Manche werteten die extremen Temperaturen als Risiko für Trump. Nicht ausgeschlossen wurde, dass seine Anhänger davon ausgehen, dass er ohnehin komfortabel gewinnt und deswegen zu Hause bleiben. Dies könnte seinen Konkurrenten Nikki Haley und Ron DeSantis zugutekommen. Andererseits gelten Trump-Anhänger als besonders loyal.

Viele Experten sehen daher einen Vorteil für Trump. "Die Trump-Leute werden keine Angst vor dem Wetter haben", sagte Brad Boustead, ein Mitarbeiter der Republikaner, der Nachrichtenagentur Reuters. Die Demokraten halten in Iowa eine reine Briefwahl ab, die Ergebnisse werden im März bekannt gegeben.