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US-Wahlkampf: So viel Geld geben Kamala Harris und Donald Trump aus


Unterschiede zwischen US-Parteien
In einem Punkt hat Harris die Nase weit vorne

Von t-online, jse

Aktualisiert am 01.11.2024Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump und Kamala Harris: Den Kampagnen der beiden Kandidaten steht jeweils eine große Menge Geld zur Verfügung.Vergrößern des Bildes
Donald Trump und Kamala Harris: Den Kampagnen der beiden Kandidaten steht jeweils eine große Menge Geld zur Verfügung. (Quelle: Kollage: t-online/Kevin Dietsch/Brandon Bell/getty-images-bilder)

Der US-Wahlkampf ist immens teuer. Um ihn zu bezahlen, treiben die beiden großen Parteien Unmengen Spenden ein. Dabei gibt es gravierende Unterschiede.

Das menschliche Gehirn ist, was große Zahlen angeht, einigermaßen eingeschränkt: So sehr wir Millionen, Milliarden und Trilliarden in der Theorie miteinander verrechnen können, so sehr scheitert unser Verstand daran, sich unter diesen Riesenzahlen etwas Konkretes vorzustellen. Die folgende Zahl will also erst einmal verarbeitet werden: 2.735.741.232 Dollar.

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Einfacher zu lesen: Fast drei Milliarden Dollar haben die Wahlkampfteams im diesjährigen US-Präsidentschaftswahlkampf bereits eingenommen. Einen Großteil davon haben sie auch bereits ausgegeben, nämlich rund 2,42 Milliarden US-Dollar. Doch wer hat am meisten eingenommen und ausgegeben? t-online hat Daten der "Federal Election Commission" (FEC) ausgewertet, die die Kontobewegungen der Wahlkampfteams überwacht.

So viel Geld haben Harris und Trump eingenommen

Donald Trumps Wahlkampfteam hat zwischen dem 1. Januar 2021 und Ende Oktober 2024 nach offiziellen Angaben 392 Millionen Dollar eingenommen. Deutlich mehr Geld hat die Harris-Kampagne eingesammelt: Das Team der Vizepräsidentin verzeichnete in den vergangenen fast vier Jahren einen Spendenzulauf von beinahe 998 Millionen Dollar. Gegenüber der "New York Times" sprach das Wahlkampfteam im September sogar von einer Milliarde Dollar, die für Harris eingesammelt wurden. Dieser Beitrag soll sich aus den von Harris' Team gesammelten Mitteln und den Spendeneinnahmen nicht näher benannter, mit der Kampagne in Verbindung stehender Gruppen zusammensetzen.

Der Großteil des Geldes dürfte erst in den vergangenen Monaten bei Harris eingegangen sein. Präsident Joe Biden trat im Laufe des Sommers 2024 von seiner Kandidatur zurück. Sein Team hat mehr Spenden eingenommen als Harris und Trump, nämlich mehr als eine Milliarde Dollar.

Zusammengenommen haben die Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, zu denen neben Harris und Biden unter anderem der Kongressabgeordnete Dean Phillips zählten, 2,02 Milliarden Dollar eingenommen. Alle republikanischen Präsidentschaftskandidaten haben zusammen weniger als die Hälfte gesammelt, nämlich 633,8 Millionen Dollar. Außerdem nahm Robert F. Kennedy Jr. 62,8 Millionen Dollar ein. Kennedy trat zunächst als unabhängiger Kandidat an und unterstützt inzwischen Donald Trump.

So viel Geld haben die Wahlkampfteams ausgegeben

Auch hier liegen die Demokraten nach offiziellen FEC-Zahlen deutlich vor den Republikanern. Sie haben insgesamt mehr als 1,7 Milliarden Dollar ausgegeben, mehr als das Dreifache der Republikaner (560,8 Millionen Dollar).

Biden überflügelt die beiden aktuellen Präsidentschaftskandidaten auch bei den Ausgaben: Seine Kampagne gab bisher 890,8 Millionen Dollar aus, Harris' Team 881 Millionen und Donald Trump 335,7 Millionen.

"Cash on Hand": Das haben die Teams noch übrig

Der amerikanische TV-Sender CNN hat in einer Analyse zusammengestellt, wie viel Geld die Wahlkampfteams von Harris und Trump noch in der Hinterhand haben, um es bis zur Wahl Anfang November ausgeben zu können. Zusammen mit der Demokratischen Partei selbst verfügt Team Harris demnach über rund 148,8 Millionen Dollar. Team Trump hat inklusive der Mittel der Republikanischen Partei 84 Millionen Dollar zur Hand.

Neben den offiziellen Kampagnen steht eine Reihe von Spendenkomitees mit den Wahlkampfteams in Verbindung. Der "Harris Victory Fund" und der "Harris Action Fund" meldeten Ende September einen Kontostand von zusammengenommen rund 121 Millionen Dollar. Die Trump-nahen Komitees "Trump 47 Committee" und "Trump Save America" kommen zusammen auf rund 80 Millionen Dollar.

Wofür wird das Geld ausgegeben – und wofür nicht?

Wahlkampfteams dürfen das Geld auf ihrem offiziellen Konto nur für eine bestimmte Reihe von Ausgaben nutzen. Dazu gehören unter anderem Werbekosten, beispielsweise für TV-Spots besonders in umkämpften Swing States. Außerdem dürfen die Kampagnen Reise und Veranstaltungskosten sowie Gehälter von Mitarbeitern bezahlen. Illegal sind Ausgaben für persönliche Angelegenheiten des Kandidaten selbst – beispielsweise Kosten für Anwälte in privaten Rechtsstreitigkeiten. Auch ein Gehalt dürfen die Kampagnen den Kandidaten nicht zahlen.

Was passiert mit dem übrig gebliebenen Geld?

Sollte eine Kampagne nach Ende des Wahlkampfes Geld übrig haben, hat sie damit mehrere Möglichkeiten. Sie kann die Mittel unter anderem einsetzen, um Nachzählungen zu beantragen. Außerdem kann sie das Geld in zukünftige Wahlkämpfe stecken, Schulden oder Spenden zurückzahlen oder selbst gemeinnützig spenden. Auch nach einem Wahlkampf dürfen die Mittel der Kampagne nicht für private Ausgaben des Politikers genutzt werden. Dazu gehören unter anderem auch Werbemittel für ein Buch des Kandidaten.

Verwendete Quellen
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