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Jens Spahn wettert erneut gegen Hipster in Berlin


"Neue Form der Parallelgesellschaft"
Jens Spahn wettert wieder gegen Hipster

dpa, Matthias Arnold

24.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Finanz-Staatssekretär Jens Spahn lassen die Hipster in Berlin nicht los.Vergrößern des BildesFinanz-Staatssekretär Jens Spahn lassen die Hipster in Berlin nicht los. (Quelle: dpa-bilder)
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Ehrliche Aufregung oder bloß Wahlkampfmasche? Mit einem Gastbeitrag über Berliner Hipster hat sich der CDU-Abgeordnete Jens Spahn erneut ins Gespräch gebracht. Darin fürchtet er eine "völlig neue Form der Parallelgesellschaft" – und löst Spott aus.

Englisch sprechende Hipster in Berlin scheinen dem CDU-Bundestagsabgeordneten Jens Spahn keine Ruhe zu lassen. Erst zwei Wochen ist es her, da kritisierte er in der "Neuen Osnabrücker Zeitung", dass Kellner in hippen Hauptstadtkneipen nur noch Englisch sprächen. Nun wirft er der Berliner Hipster-Szene in der Wochenzeitung "Die Zeit" vor, sich mit ihrem Englisch von anderen Menschen abzuschotten. "Alle, die nicht mithalten können bei der Generation easyJet, bleiben außen vor", schreibt Spahn in einem Gastbeitrag.

Als Hipster bezeichnet man Anhänger einer subkulturartigen Bewegung, die mit einem scheinbar nachlässigen, oft extravaganten Kleidungsstil und Hornbrillen mit ihrer häufig bildungsbürgerlichen Herkunft kokettieren. Männer tragen häufig lange Bärte.

In Berlin hätten diese Menschen eine völlig neue Form der Parallelgesellschaft gebildet, ist Spahn überzeugt: "Junge Leute aus aller Welt, die unter sich bleiben", schreibt er. Und auch deutsche Hipster trügen durch ihre vorschnelle Bereitschaft, ins Englische zu wechseln, zum Problem bei. Der CDU-Politiker will gar Szenen beobachtet haben, in denen deutsche Kellner und deutsche Gäste mit breitem teutonischen Akzent auf Englisch kommuniziert hätten. Das sei kein Ausdruck von Weltoffenheit. "Es zeugt eher von provinzieller Selbstverzwergung."

Spahn erntet Spott bei Twitter und Facebook

Wenig überraschend ließen spöttische Reaktionen vor allem aus dem "verhipsterten" Berlin nicht lange auf sich warten. "Hipster-Hass als Wahlkampfthema. Groß!", schrieb etwa der bekannte Berliner Modeblog "Dandy Diary" ironisch auf Facebook. Auf dem Nachrichtendienst Twitter gaben zahlreiche Nutzer unter dem Hashtag #Jensplaining ihre Meinung ab – eine Anspielung auf den Begriff Mansplaining, der sich auf Männer bezieht, die in besserwisserischer Manier in erster Linie Frauen die Welt erklären wollen.

Doch bringt die angebliche Berlin-Englisch-Hipster-Blase Jens Spahn wirklich so sehr auf die Palme? Immerhin ist der CDU-Politiker bekannt dafür, mit zugespitzten Aussagen mediale Aufmerksamkeit zu erregen – im Wahlkampf sicher keine unvorteilhafte Eigenschaft. Verdächtig, dass es sich auch das CDU-geführte Finanzministerium nicht nehmen ließ, Spahns Beitrag nun ironisch zu kommentieren.

Auf Facebook und Twitter verbreitete das Ministerium das Foto eines typischen Hipsters mit Hornbrille und langem Bart und schrieb dazu auf Englisch: "Hello #hipsters, come join us for our open day. @Jensspahn would appreciate it too;-) Btw we are fluent in Englisch et en francais!" (Hallo Hipster, besucht uns an unserem Tag der offenen Tür. Jens Spahn würde sich auch freuen. Wir sprechen übrigens fließend Englisch und Französisch).

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Die Gemüter etwas beruhigen könnte der Beitrag der "Titanic". Das Satiremagazin nennt gleich noch weitere Gruppen, die sich bewusst abzugrenzen versuchen: Die sich hinter Mauern aus Krach verschanzenden "Metal Maniacs" etwa, oder auch die Tupperware-Tanten: "Schotten nicht nur sich erbarmungslos in Wohnküchen vor Otto Normalverbraucher ab, sondern auch Essensreste luftdicht hinter Plastik."

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