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Schweizer Jusos wollen Frauenräume in Diskos


Sexuelle Belästigung
Schweizer Jusos wollen Frauenräume in Diskos

t-online, Jonas Mueller-Töwe

19.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Frauen berichten immer wieder von Belästigungen in der Disko.Vergrößern des BildesFrauen berichten immer wieder von Belästigungen in der Disko. (Quelle: Horst Ossinger/dpa-bilder)
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Die Schweizer Jungsozialisten wollen Frauen in Diskotheken vor sexuellen Belästigungen schützen, indem ihnen Rückzugsräume angeboten werden. Die Räume sollen eigens von den Diskotheken dafür bereitgestellt werden. Diskothekenverbände auch in Deutschland setzen bislang eher auf die Schulung von Sicherheitspersonal und Mitarbeitern.

"Wir wollen keine separaten Tanzräume für Frauen, keine Apartheidspolitik wie in Saudi-Arabien", stellt Tamara Funiciello, die Präsidentin der Schweizer Jusos, im Gespräch mit t-online.de klar. "Unser Vorschlag ist ein Rückzugsraum – denn im Moment können Frauen nur auf die Toiletten flüchten, wenn sie belästigt werden." Dass Frauen beim Ausgehen sexuell belästigt und betatscht würden, sei ein großes Problem.

Frauen berichten von Übergriffen

Derzeit machen zahlreiche Frauen in sozialen Medien unter dem Hashtag #MeToo darauf aufmerksam, dass sie unter verschiedensten Umständen Opfer sexueller Belästigung oder Gewalt waren. Auch Mitarbeiterinnen von t-online.de berichten von solchen Erfahrungen.

Der Vorschlag, den die Jusos bei der Delegiertenversammlung der Sozialdemokratischen Partei (SP) zur Abstimmung brachten, sah vor, dass "Clubs ab einem Fassungsvermögen von ungefähr 300 Menschen" einen solchen Frauenraum zur Verfügung stellen müssen. Der Antrag wurde abgelehnt – er sei nicht zielführend.

"Eine von vielen möglichen Forderungen"

Nun will Funiciello den Kontakt zu Gaststättenverbänden suchen, um auf informellem Wege auszuloten, ob der Juso-Vorschlag Anklang findet. "Es ist eine von vielen möglichen Forderungen, um Frauen zu schützen, die es zum Beispiel in Pilot-Projekten zu testen gilt", sagt sie. Wenn es nicht funktioniere, dann müsse eben etwas anderes versucht werden.

In den Gaststättenverbänden stößt der Vorschlag allerdings zunächst auf Kritik. Die Schweizer Bar und Club Kommission (SBCK) befürchtet kostspielige Umbauarbeiten und mögliche Club-Insvolenzen und setzt auf Schulung und Sensibilisierung des Sicherheitspersonals und der Service-Mitarbeiter. Auf ein ähnliches Konzept setzt der Bundesverband Deutscher Diskotheken, wie Geschäftsführer Stephan Büttner gegenüber t-online.de sagte.

"Ich halte Frauenräume nicht für erforderlich – uns sind keine aktuellen Fälle von Diskriminierung oder Gefährdung von Frauen bekannt, die über das übliche Maß hinausgehen. Auseinandersetzungen gibt es allerdings immer", sagte Büttner. Deswegen werde das Sicherheitspersonal besonders geschult, auch Service-Mitarbeiter müssten wissen, was in solchen Fällen zu tun sei. "Im Zweifel gibt es Büroräume und Künstlergarderoben."

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