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ARD und ZDF: Einseitige Berichterstattung? Studie zeigt deutliches Ergebnis


Öffentlich-rechtlicher Rundfunk
Einseitige Berichterstattung? Studie zeigt deutliches Ergebnis


Aktualisiert am 26.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein Schild kennzeichnet einen Standort von ARD und ZDF: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht immer wieder in der Kritik.Vergrößern des Bildes
ARD und ZDF-Logo (Symbolbild): Die Forscher sehen in privaten und öffentlich-rechtlichen Medien eine Tendenz, die sie kritisieren. (Quelle: Oliver Berg/dpa/dpa)

Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird vorgeworfen, das Programm von ARD und ZDF sei zu einseitig. Forscher widerlegen das, sehen jedoch ein grundlegendes Problem.

Die öffentlich-rechtlichen Medien berichten zu einseitig – so lautet der Vorwurf, den etwa die Union oder die AfD immer wieder formulieren. Die CDU präsentierte auch, um das zu ändern, zuletzt ein Reformpapier für ARD und ZDF. Die AfD hingegen will den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, so wie er derzeit existiert, gleich ganz abschaffen.

Doch stimmt der Vorwurf überhaupt? Berichten öffentliche Sender wie ARD, ZDF, WDR oder RBB tendenziös? Dieser Frage sind Forscher der Universität Mainz und der Stiftung Mercator in einer Studie auf den Grund gegangen, die t-online vorliegt.

Experte: Insgesamt trifft die Behauptung nicht zu

Das Ergebnis: Die Studie "Fehlt da was? Perspektivenvielfalt in den öffentlich-rechtlichen Nachrichtenformaten" zeige zwar, dass in den Nachrichtenformaten von ARD, ZDF und Deutschlandradio durchaus an der einen oder anderen Stelle Raum für eine Stärkung konservativer und marktliberaler Positionen wäre. "Insgesamt trifft die Behauptung, die Nachrichtenformate des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seien im Vergleich zu anderen Nachrichtenmedien besonders einseitig, aber nicht zu", so Marcus Maurer, Forscher am Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

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Zusammen mit seinen Kollegen untersuchte Maurer im Zeitraum von April bis Juni 2023 für die Studie Nachrichten von insgesamt neun öffentlich-rechtlichen Fernseh-, Hörfunk- und Online-Formaten. 38 privatwirtschaftliche Nachrichtenmedien dienten als Vergleich. Insgesamt analysierten die Experten so fast 10.000 Nachrichtenbeiträge.

Forscher kritisieren Fokus auf negative Informationen

Dabei fiel auf: In acht der neun untersuchten öffentlich-rechtlichen Formate sowie in allen untersuchten Vergleichsmedien hätten die Redaktionen sowohl linke als auch rechte Parteien überwiegend negativ dargestellt. Die öffentlich-rechtlichen Formate berichteten hingegen im Vergleich insgesamt weder besonders negativ noch viel ausgewogener als die privaten Medien, obgleich die Ansprüche an öffentlich-rechtliche Medien in diesem Punkt höher seien. Laut der Studie berichteten sie zudem weniger negativ über die aktuellen Regierungsparteien als die Vergleichsmedien.

Insgesamt sieht Maurer den Fokus auf negative Informationen, wie er sowohl durch öffentlich-rechtliche als auch privaten Medien gesetzt werde, kritisch. "Natürlich haben Medien auch eine Kontrollfunktion", so der Experte. "Wenn sie ihre Berichterstattung aber auf Probleme beschränken, ohne über Lösungen zu berichten, kann das selbst zum Problem werden", warnt er. Dadurch sinke das Vertrauen in die etablierten Parteien.

Forschende raten Medien insgesamt zu konstruktiverer Berichterstattung

Christiane von Websky, Leiterin des Bereichs Teilhabe und Zusammenhalt der Stiftung Mercator, sieht das ähnlich: "Angesichts der wachsenden Demokratie-Skepsis in der Gesellschaft sollten sich die Redaktionen fragen, ob eine so starke Konzentration auf Fehler und Versäumnisse der Politik noch angemessen ist".

In der Studie raten die Forschenden daher zu einer konstruktiveren Berichterstattung, die stärker Problemlösungen und politische Erfolge einbeziehen sollte. Dabei gehe es nicht um kritiklose Berichterstattung oder die "gute Nachricht des Tages". "Es geht letztlich um eine Selbstverständlichkeit: Die Menschen sollten nicht nur über politische Probleme, sondern auch über Erfolge informiert werden, denn auch diese sind für ihre politische Meinungsbildung relevant", so die Autoren.

Verwendete Quellen
  • Studie der Uni Mainz: Wie vielfältig und ausgewogen berichten Nachrichtenformate des öffentlich-rechtlichen Rundfunks?
  • Eigene Recherche
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