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Er wurde 99 Jahre alt: Deutsch-französischer Publizist Alfred Grosser ist tot


"Verlieren einen ganz Großen"
Deutsch-französischer Publizist Alfred Grosser gestorben

Von dpa-video, afp
Aktualisiert am 08.02.2024Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240208-99-914679Vergrößern des BildesAlfred Grosser: Der deutsch-französische Publizist ist tot. (Archivfoto) (Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa-video)
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Er galt als ein Vordenker zu den Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland. Jetzt ist der Historiker und Publizist Alfred Grosser verstorben.

Der deutsch-französische Historiker und Politikwissenschaftler Alfred Grosser ist tot. Er starb im Alter von 99 Jahren, wie seine Familie am Donnerstag bestätigte. Der aus einer jüdischen Familie stammende Grosser zählt zu den prägenden Persönlichkeiten der deutsch-französischen Beziehungen.

"Wir verlieren einen der ganz Großen. Von Frankfurt nach Paris hat niemand so sehr unseren Blick auf die deutsch-französische Versöhnung geprägt wie er", schrieb Cornelia Woll, Präsidentin der Hertie School in Berlin, im Onlinedienst X. Der französische Botschafter in Berlin, François Delattre, schrieb: "Alle Akteure der deutsch-französischen Freundschaft fühlen sich heute verwaist." Grosser sei ein "anspruchsvoller Pionier" der Beziehungen der beiden Länder gewesen.

Grosser hat zahlreiche Bücher geschrieben, in denen er den Deutschen half, die Franzosen zu verstehen – und umgekehrt den Franzosen die Deutschen erklärte. Für seine Rolle als Vermittler wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, dem Großen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband sowie dem französischen Großkreuz der Ehrenlegion.

Ein scharfer Beobachter, der Kritik offen äußerte

Grosser wurde am 1. Februar 1925 in Frankfurt am Main geboren. Im Jahr 1933 emigrierte er mit seiner Familie jüdischer Herkunft nach Frankreich, vier Jahre später nahm er die französische Staatsangehörigkeit an. Später konvertierte Grosser zum Katholizismus.

Der deutsch-französische Publizist studierte in Paris Politikwissenschaft und Germanistik. Ab 1955 lehrte er am renommierten Institut d’études politiques de Paris und schrieb für zahlreiche Zeitungen politische Kolumnen.

Grosser galt als scharfer Beobachter, der Kritik offen äußerte. Über Deutschland und Frankreich sagte er einst, dass deren Verhältnis keine Liebesbeziehung sei. Zu seinem persönlichen Verhältnis zu den beiden Ländern hat er einmal erklärt: In Frankreich gehöre er dazu, Deutschland begleite er von außen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP und dpa
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