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Merz-Kritik von Prominenten: Offener Brief erntet Lob – und Unverständnis


Offener Brief an Merz spaltet Leserschaft
"Mir fehlt jedes Verständnis"

Von t-online, MTh

02.08.2025 - 16:42 UhrLesedauer: 3 Min.
Heike Makatsch und Jessica Schwarz bei der Premiere eines Kinofilms (Archivbild): Die beiden Schauspielerinnen sind zwei von 200, die einen offenen Brief an Bundeskanzler Merz richteten.Vergrößern des Bildes
Heike Makatsch (l.) und Jessica Schwarz bei der Premiere eines Kinofilms (Archivbild): Die beiden Schauspielerinnen sind zwei von 200 Prominenten, die einen offenen Brief an Bundeskanzler Merz richteten. (Quelle: Sebastian Gabsch / IMAGO / Future Image)
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In einem offenen Brief an Friedrich Merz fordern 200 Prominente Sanktionen gegen Israel. Von vielen Lesern erhalten sie dafür Zuspruch, manche äußern jedoch Unverständnis.

Am Donnerstag wandten sich 200 Prominente in einem offenen Brief an Friedrich Merz. Die bloße Kritik an Israel reiche ihrer Ansicht nach nicht aus, die Bundesregierung müsse das Land sanktionieren. "Auch wir verurteilen die grauenvollen Verbrechen der Hamas aufs Schärfste. Aber kein Verbrechen legitimiert es, Millionen von unschuldigen Menschen auf brutalste Weise kollektiv zu bestrafen", heißt es in dem Schreiben, in dem etwa ein Ende von Waffenlieferungen gefordert wird.

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Viele t-online-Leser bekunden in Zuschriften ihre Unterstützung für den Appell, den unter anderem der Moderator Joko Winderscheidt, die Schauspielerin Heike Makatsch, der Musiker Max Giesinger und die Komikerin Carolin Kebekus unterzeichnet hatten. Andere kritisieren das Schreiben dagegen.

"Der Brief hätte früher kommen müssen"

Michael und Jutta Ott schreiben: "Wir stimmen den Prominenten voll und ganz zu und hoffen, dass Herr Merz ihrem Ratschlag folgt. Er kann nicht Israel Waffen liefern, während in Gaza gleichzeitig unschuldige Menschen getötet werden oder verhungern. Das ist unmenschlich."

Frank Helmenstein entgegnet mit der rhetorischen Frage: "Von den Kulturschaffenden will ich wissen: Wo bleibt der Appell an die Hamas, den menschenverachtenden Missbrauch der eigenen Bevölkerung sofort zu stoppen und endlich alle israelischen Geiseln freizulassen?"

Burkhard Wilke mailt: "Ich habe volles Verständnis für diesen Brief. Er hätte schon weit vorher geschrieben werden müssen." Der t-online-Leser wirft der israelischen Regierung Kriegsverbrechen vor, die nichts mehr mit Verteidigung zu tun hätten. "Das ist unerträglich und nicht mehr hinnehmbar."

"Die Forderung an Merz ist richtig und wichtig"

"Die Forderung an Herrn Merz ist richtig und wichtig", meint Karin Wichert. "Die Gesellschaft muss hinsehen, was in Gaza passiert: unschuldige Kinder verhungern. Was Unrecht ist, muss angesprochen werden. Man darf nicht schweigen und wegsehen."

"Trotz allem Leid, was dort geschieht: Die Bösen sind nicht die Israelis, sondern die Hamas und ihre Helfer verursachen das Leid", meint Jürgen Müller, der über die Prominenten spottet: "Hauptsache, man hat sich mal wieder medienwirksam inszeniert. Diese von sich eingenommenen Kulturschaffenden sollten nicht nur Briefe schreiben, sondern selbst Hand anlegen."

Franz Voltenauer äußert: "Den offenen Brief an Bundeskanzler Merz unterstütze ich völlig. Es ist an der Zeit, dass sich die deutsche Bundesregierung klar und deutlich gegen den israelischen Premier positioniert. Sonst macht sie sich mitschuldig am Leiden und Sterben so vieler unschuldiger Menschen. Stellung zu beziehen, richtet sich nicht gegen das israelische Volk; es geht darum, Netanjahu in die Schranken zu weisen."

"Merz muss Worten Taten folgen lassen"

"Ich teile die Meinung der Unterzeichner vollends", schreibt Marion Emme. "Jeder Schweigende trägt Mitschuld am Leid der Menschen in Gaza. Die Untätigkeit der deutschen Regierung ist inakzeptabel. Merz muss endlich den Worten Taten folgen lassen."

Andrea Billetter sieht das ähnlich: "Ich bin sehr froh, dass dieser Brief geschrieben wurde und die Künstler gegen das grausame Sterben in Gaza endlich ein Zeichen setzen. Was dort geschieht, hat nichts mehr mit Selbstverteidigung zu tun. Das sinnlose Töten von Menschen löst in keiner Weise diesen Konflikt." Der Überfall der Terrororganisation Hamas, bei dem 1.182 Menschen ermordet wurden, sei grausam gewesen, schreibt die t-online-Leserin, "aber das Leid der Menschen in Gaza ist es auch", fügt sie hinzu.

"Mir fehlt jedes Verständnis"

"Mir fehlt jedes Verständnis für die Forderungen der Kulturschaffenden", verrät Johanna Sauerbaum-Grantzow. "Leider fehlt in ihrem Brief die Forderung nach der Kapitulation der Hamas und der sofortigen Freilassung der Geiseln. Die Tatsache, dass die Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 angriff und 1.182 Menschen bestialisch ermordete sowie 250 Geiseln nahm, verschwindet zu oft hinter der moralischen Empörung."

Damit habe die Hamas ihr Ziel erreicht, Israel als Aggressor darzustellen und den schon vorhandenen Antisemitismus neu zu entflammen, glaubt die t-online-Leserin. "Die Bilder aus dem Gazastreifen sind natürlich für jeden mitfühlenden Menschen schwer zu ertragen. Es wird aber Ursache und Wirkung durcheinander gebracht. Die Hamas könnte sofort dafür sorgen, dass es ihrer Bevölkerung besser geht und das Sterben und Hungern aufhört. Sie bräuchte nur zu kapitulieren."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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