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Zugunglück in Baden-Württemberg: Lokführer unter Toten – 50 Verletzte


Mindestens 50 Verletzte
Lokführer unter Toten bei Zugunglück im Südwesten

Von t-online, mak, aj

Aktualisiert am 28.07.2025 - 06:27 UhrLesedauer: 3 Min.
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Oberschwaben: Aufnahmen zeigen den verunglückten Personenzug. (Quelle: dpa)
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Ein Personenzug ist im Kreis Biberach entgleist. Rettungskräfte sind vor Ort. Es gibt drei Tote. Die Unfallursache ist noch unklar.

Wrackteile und die Überreste von Sitzen lassen erahnen, was hier passiert sein muss: Ein Regionalzug ist im Südosten Baden-Württembergs entgleist. Die Waggons sind teils ineinander gerutscht, liegen in der Böschung. "Man sieht auch in der Botanik drumherum, dass da sehr große Kräfte am Werk waren", sagt Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Regionalexpress mit ungefähr Tempo 80 unterwegs war.

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Wie es zu der Katastrophe kommen konnte, steht am Tag danach im Fokus der Ermittler. Die Erforschung des Unfallhergangs habe erste Priorität, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Vor Ort waren Fachleute der Kriminaltechnik und Experten für Bahnunfallermittler. Wie lange die Ermittlungen vor Ort noch dauern, sei nicht absehbar, so der Sprecher.

Nahe Riedlingen im Landkreis Biberach war am Sonntagabend ein Regionalzug entgleist, der auf dem Weg von Sigmaringen nach Ulm war. Dabei kamen nach Angaben der Polizei drei Menschen ums Leben. Darunter sind laut der Kreisbrandmeisterin des Landkreises Biberach der Lokführer und ein weiterer Mitarbeiter der Deutschen Bahn.

Insgesamt wurden demnach rund 50 Menschen verletzt, die meisten davon leicht. 25 Menschen seien schwer verletzt worden. In dem betroffenen Zug der Linie RE 55 saßen laut einem Sprecher der Bundespolizei rund 100 Menschen.

Erdrutsch als Unfallursache?

Die Unfallursache war zunächst unklar. Vor dem Unglück hatte es in der Region ein Unwetter gegeben. Lokal seien in kurzer Zeit 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter gefallen, sagte Meteorologe Dominik Smieskol in München. Allerdings habe der DWD am genauen Unglücksort keine Messstation, um für dort konkrete Angaben machen zu können.

Die Ermittler prüfen, ob ein Erdrutsch die Ursache für das Unglück mit mindestens drei Toten sein könnte. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte: "Es hat hier starke Regenfälle gegeben, sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch der Starkregen und ein damit verbundener Erdrutsch-Unfall ursächlich gewesen ist." Das sei nun Gegenstand der laufenden Untersuchungen.

Die Leitstelle Reutlingen meldete einen sogenannten Massenanfall von Verletzten. Das bezeichnet im Rettungswesen eine Situation, bei der eine große Zahl von Verletzten oder Erkrankten versorgt werden muss. Am Unfallort waren laut Innenminister Strobel mehrere Hundert Einsatzkräfte mit entsprechendem Gerät und sechs Rettungshubschrauber im Einsatz.

Auf Videoaufnahmen vom Ort des Geschehens ist zu sehen, wie Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst auf den entgleisten Waggons arbeiteten, um sich Zugang zu den Fahrgästen zu verschaffen. Zudem ist lautes Geschrei zu hören.

Ein Bild eines Reporters zeigt, wie zahlreiche Rettungskräfte nach Fahrgästen suchen. Mehrere Waggons sind umgekippt. Zu sehen sind außerdem umgestürzte Bäume am Unfallort.

Auch Einheiten des Bayerischen Roten Kreuzes unterstützen bei den Rettungsarbeiten im Nachbar-Bundesland. Weitere Einheiten könnten bei Bedarf nach Baden-Württemberg verlegt werden, hieß es in einer Mitteilung.

Für Angehörige wurde eine Sammelstelle in einem Bürgerzentrum eingerichtet. Die DB hat für Betroffene und deren Angehörige eine kostenlose Sonder-Hotline unter 0800 3 111 111 eingerichtet. Zusätzlich stünden Notfallseelsorger und Krisenpsychologen für betroffene Reisende und Mitarbeitende bereit.

Dauer der Streckensperrung unklar

Das Tochterunternehmen DB Regio BW betreibt das Regionalzugnetz Donau-Ostalb. Hierzu gehört auch die Linie RE 55, die stündlich bis alle zwei Stunden fährt.

Auf der Internetseite der Bahn informierte der Konzern, dass der Bahnverkehr zwischen Munderkingen und Herbertingen eingestellt sei. "Grund hierfür ist eine Zugentgleisung auf der Strecke." Über die Dauer der Sperrung lagen den Angaben nach zunächst keine Informationen vor. Fahrgäste zwischen Ulm und Munderkingen sollten Züge des Bahnunternehmens SWEG nutzen, hieß es. Es wurde zudem ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Nachdem alle Verletzten versorgt worden seien, bereiteten sich die Einsatzkräfte darauf vor, die entgleisten Waggons von den Gleisen zu bergen, sagte Kreisbrandmeisterin Ziller am Abend an der Unglücksstelle.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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