Bundeswehr-Skandal um Franco A. Innenministerium kannte Mängel beim BAMF
Nach dem früheren Chef des Bundesflüchtlingsamts (BAMF), Frank-Jürgen Weise, hat auch das Bundesinnenministerium qualitative Mängel bei Asylverfahren in Folge der Flüchtlingskrise zugegeben.
"Aufgrund der damaligen großen Fallzahlen kann es nicht verwunderlich sein, wenn nicht in allen Fällen sämtliche Vorgaben eingehalten worden sind", sagte ein Sprecher von Minister Thomas de Maizière (CDU) dem Berliner "Tagesspiegel". Man sei sich jedoch mit den Verantwortlichen im BAMF einig gewesen, dass Schnelligkeit "nicht einseitig zulasten der Gründlichkeit gehen darf".
Weise hatte vergangene Woche eine Mitverantwortung für den Fall des Bundeswehrsoldaten Franco A. zugegeben, dem es gelungen war, sich als syrischer Flüchtling auszugeben.
Es sei von Anfang an klar gewesen, dass die schnellen Neueinstellungen und kurzen Schulungen von Mitarbeitern beim BAMF während der Flüchtlingskrise "auf Kosten der Qualität gehen müssen", hatte Weise der "Süddeutschen Zeitung" gesagt. Dadurch sei das Risiko von Fehlentscheidungen gestiegen.