Dubioser Rüstungsdeal Airbus muss 81 Millionen Euro Strafe zahlen
Wegen dubioser Geldflüsse beim Verkauf von 18 Eurofightern an Österreich muss der Rüstungskonzern Airbus 81,25 Millionen Euro Bußgeld zahlen.
Die Staatsanwaltschaft München erließ am Freitag einen entsprechenden Bescheid wegen einer Ordnungswidrigkeit der fahrlässigen Aufsichtspflichtverletzung. Airbus habe das Bußgeld akzeptiert, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Konzernchef Enders geht im kommenden Jahr
Airbus hatte die Kampfflugzeuge im vergangenen Jahrzehnt für rund 1,7 Milliarden Euro an Österreich verkauft. Dabei soll es zu fragwürdigen Schein-Geschäften und dubiosen Zahlungen an Auslandsfirmen gekommen sein. Im Zuge der Vorwürfe lehnte Konzern-Chef Tom Enders zwar einen Rücktritt ab, der mächtige Luftfahrtmanager - Kosename "Major Tom" - kündigte aber für 2019 seinen Rückzug an.
Die seit 2012 laufenden Ermittlungen gegen Airbus-Mitarbeiter und Geschäftspartner hätten keine Nachweise ergeben, dass es bei dem Eurofighter-Verkauf zu Bestechungszahlungen gekommen sei. Doch floss wohl Geld über zwielichtige Auslandsunternehmen. Die Staatsanwaltschaft beanstandet aber Zahlungen in dreistelliger Millionenhöhe an zwei Firmen in Großbritannien.
"Von dort wurden die Gelder unter Umgehung der unternehmensinternen Kontrollen großteils ohne belegbare Gegenleistung für unklare Zwecke verwendet, wobei anhand der Geldflüsse nicht feststellbar ist, welchen Zwecken die Zahlungen letztlich dienten", teilte die Staatsanwaltschaft mit. Dies erfülle den Tatbestand einer fahrlässigen Aufsichtspflichtverletzung des Unternehmens. Der Eurofighter wird unter anderem im Airbus-Werk Manching bei Ingolstadt gebaut.