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Nachfolger von Scholz: Tschentscher soll Hamburgs neuer Bürgermeister werden


Nachfolger von Scholz
Tschentscher soll Hamburgs neuer Bürgermeister werden

Von dpa, afp, dru

Aktualisiert am 09.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Peter Tschentscher: Der bisherige Finanzminister der Hansestadt soll auf Olaf Scholz (r.) als Bürgermeister folgen.Vergrößern des BildesPeter Tschentscher: Der bisherige Finanzminister der Hansestadt soll auf Olaf Scholz (r.) als Bürgermeister folgen. (Quelle: Bodo Marks/dpa)
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Ein Mann der Zahlen wird Hamburgs neuer Bürgermeister. Überraschend soll Finanzsenator Peter Tschentscher künftig die Geschicke der Hansestadt lenken. Der bisherige Bürgermeister Scholz geht als Bundesminister nach Berlin.

Hamburgs bisheriger Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) soll neuer Bürgermeister der Hansestadt werden. Die Spitze der Landespartei nominierte den 52-Jährigen am Freitagabend als Nachfolger von Olaf Scholz. Der kommissarische SPD-Chef zieht sich komplett aus der Landespolitik zurück. Er gibt auch den Landesvorsitz ab und wechselt als Vizekanzler und Finanzminister nach Berlin.

Die Personalie Tschentscher kommt für die meisten Rathausbeobachter sehr überraschend, galt SPD-Fraktionschef Andreas Dressel doch als klarer Favorit für die Scholz-Nachfolge. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung hatte Dressel offenbar Bedenken geäußert, weil seine familiäre Situation mit drei kleinen Kindern einen derartigen Job schlecht zulasse. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Koalitionskreisen soll Dressel neuer Finanzsenator werden.

Ruhig, detailversessen – fast wie Scholz

Tschentscher gilt als versierter Finanzexperte, der gemeinsam mit Scholz maßgeblich dafür Sorge trug, dass der rot-grüne Senat seinem Ziel der "Schwarzen Null" stetig näherkam. Als Sprecher der Finanzressortchefs der SPD-geführten Länder hat sein Wort auch bundesweit Gewicht, derzeit hat er den Vorsitz der Finanzministerkonferenz inne. Der 52-Jährige gilt als ruhiger, detailversessener Politiker und ähnelt darin dem Noch-Amtsinhaber Scholz.

CDU-Landeschef Roland Heintze sagte: "Das ganze wird zunehmend zur Posse. Die SPD hat offensichtlich Schwierigkeiten den Posten zu besetzen."

Der Landesvorstand der Hamburger SPD kam am Freitagnachmittag zusammen, um über die Scholz-Nachfolge zu beraten. Wie nach der Sitzung verlautete, soll Sozialsenatorin Melanie Leonhard neue SPD-Chefin in Hamburg werden. Am 24. März soll ein SPD-Landesparteitag über die Personalien beraten.

Für Scholz' Nachfolger gibt es "viel zu kitten"

Die Opposition sparte zum Abschied von Scholz nicht mit Kritik. Sie hofft auf einen Politikwechsel.

Linken-Fraktionschefin Sabine Boeddinghaus warf Scholz vor: "Zuhören, andere Meinungen einholen, auf Gesprächspartner zugehen - das konnte Olaf Scholz nicht." Das müsse der Bürgermeister einer großen, weltoffenen Stadt wie Hamburg aber können. "Für seinen Nachfolger gibt es viel zu kitten."

Die FDP-Fraktionschefin Anna von Treuenfels-Frowein monierte, Scholz' Nachfolger erbe viele ungelöste Probleme. "Die Entwicklung des Wirtschaftsmotors Hafen muss aktiver gefördert werden, in der Bildungspolitik sollte Hamburg ideologischen Ballast abwerfen, und unsere Stadt braucht dringend ein Gesamtkonzept gegen den drohenden Verkehrskollaps."

Der CDU-Oppositionsführer André Trepoll sieht im Personalwechsel eine Chance für Hamburg. Mit dem Weggang von Scholz sei das Ende des rot-grünen Projekts Hamburg eingeläutet, hatte er im Vorfeld erklärt. Scholz sei von der Mehrheit der Wähler eigentlich für fünf Jahre gewählt worden. "Viele Hamburger haben nicht die SPD, sondern Olaf Scholz gewählt. Egal wer ihm jetzt im Amt nachfolgt, die Legitimation der Wähler fehlt", kritisierte er.

Verwendete Quellen
  • dpa
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