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Studie offenbart Qualitätsgefälle in Pflegeheimen


Patienten liegen sich wund
Studie offenbart Qualitätsgefälle in Pflegeheimen

Von dpa
Aktualisiert am 03.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Rollstuhlfahrer in einem Pflegeheim: Eine Studie offenbart große Qualitätsunterschiede in deutschen Pflegeheimen.Vergrößern des BildesEin Rollstuhlfahrer in einem Pflegeheim: Eine Studie offenbart große Qualitätsunterschiede in deutschen Pflegeheimen. (Quelle: Symbolbild/Britta Pedersen/dpa-bilder)
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Bei der Gesundheitsversorgung in Pflegeheimen gibt es laut einer Studie erhebliche Qualitätsunterschiede. Zu diesem Schluss kommt die AOK in einer Untersuchung.

Patienten werden in Pflegeheimen Deutschlands erheblich unterschiedlich versorgt. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. Problematisch seien teils zu viele wund gelegene Patienten, längere Verordnungen kritischer Medikamente und häufige Krankenhaus-Einweisungen.

Bei Druckgeschwüren (Dekubitus), die besonders Bettlägerige bekommen können, gab es demnach im auffälligsten Viertel der Heime jährlich zwölf neue Fälle pro 100 Bewohner – beim besten Viertel waren es nur bis zu vier Fälle. Diese großen Unterschiede seien auffällig, auch wenn es in manchen Einrichtungen mehr Risikopatienten gebe. Dort seien stärkere Vorkehrungen nötig, um ein Wundliegen zu vermeiden.

Für die Qualitätsmessung wurden anonymisierte Abrechnungsdaten zu 232.000 AOK-Versicherten aus 5600 Heimen von 2015 ausgewertet. Dies entspricht demnach etwa der Hälfte der deutschen Heime und knapp einem Drittel der stationär Pflegebedürftigen über 60 Jahre.

Problematisch sind laut Studie auch Psychopharmaka, die eher nicht dauerhaft verabreicht werden sollten. Im auffälligsten Viertel der Heime bekam demnach statistisch betrachtet jeder Bewohner mit Demenz in zwei Quartalen eine Verordnung für ein Antipsychotikum. Diese Rate liege um das 1,5-Fache höher als im besten Viertel der Heime.

Unterschiede gibt es auch bei Einweisungen ins Krankenhaus, die vor allem für ältere Heimbewohner Risiken mit sich bringen können – etwa Belastungen durch ungewohnte Umgebung und unbekanntes Personal. Laut Studie gab es im auffälligsten Viertel der Heime 42 womöglich teils vermeidbare Einweisungen pro 100 Bewohner im Jahr. Im besten Viertel der Heime waren es 22. Selbst wenn nicht alle Einweisungen vermeidbar seien, werfe diese breite Spanne Fragen auf, erläuterte Schwinger.

Analysiert wurden auch Fälle von Harnwegsinfektionen, die mit Hygiene zu tun haben können, und wie es um Kontakte zu Haus- und Fachärzten bestellt ist. Insgesamt gebe jeder untersuchte Aspekt Hinweise auf eine "erhebliche Schwankung der Versorgungsqualität zwischen den Pflegeheimen", resümiert die Studie. Fast ein Fünftel (19,3 Prozent) der Heime war in mindestens drei der sechs ausgewählten Kennzahlen auffällig. Bei gar keinem Aspekt im auffälligsten Viertel der Heime lag ebenfalls ein gutes Fünftel (21 Prozent) der Einrichtungen.

Verwendete Quellen
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