"Bundeseinheitliches Vorgehen wäre sinnvoll" Merz will schnell Normalität in Betrieben

Friedrich Merz steht hinter dem Kurs der Bundeskanzlerin. Beschränkungen sollte nicht zu schnell aufgehoben werden – Betriebe sollten aber bald wieder normal arbeiten können.
Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) ist für einen vorsichtigen und schrittweisen Ausstieg aus den harten Beschränkungen wegen der Corona-Krise. "Die Infektionsgefahr ist nicht über Nacht gebannt, und auch viele Unternehmen kann man nicht einfach am Tag X wieder einschalten wie eine Wohnzimmerlampe", sagte der Kandidat für den CDU-Vorsitz der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er ist damit auf dem gleichen Kurs wie Angela Merkel.
Allerdings sagte Merz auch: "Mit gewissen Einschränkungen werden wir also noch eine ganze Weile leben müssen. Zugleich ist es aber wichtig, in den Betrieben so schnell wie möglich wieder normal zu arbeiten."
"Wird noch eine ganze Zeit dauern"
Er gehe davon aus, dass Bund und Länder nach Ostern erklären werden, in welcher Schrittfolge das Land zur Normalität zurückkehren könne, sagte Merz. "Wobei ich damit rechne, dass es bis zum kompletten Normalzustand noch eine ganze Zeit dauern wird." Alle Maßnahmen müssten so lange eingehalten werden, bis die Infektionskurve so weit abflache, dass das Gesundheitssystem die Lage verkrafte.
"Nach Ostern wird es dann mehr und mehr um die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft gehen", sagte Merz. "Ein bundeseinheitliches Vorgehen wäre dabei sicher hilfreich."
Der 64-jährige Wirtschaftsexperte hatte Merkels Politik in den vergangenen Jahren immer wieder scharf kritisiert und ihrer Regierung vor nicht allzu langer Zeit ein "grottenschlechtes Erscheinungsbild" attestiert. Nun rief er dazu auf, an einem Strang zu ziehen: "Jetzt ist Gemeinsamkeit gefragt und kein Streit." Merz ergänzte: "Es müssen jetzt alle konstruktiv daran mitwirken, möglichst schnell wieder auf einen vernünftigen marktwirtschaftlichen Kurs der Wirtschaftspolitik, der Finanzpolitik und der Arbeitsmarktpolitik zurückzukehren."
- Nachrichtenagentur dpa