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Drosten über Corona-Lockerungen: "Neue Infektionsketten" könnten starten


Lockerungen in Corona-Krise
Virologe Drosten: "Deutschland verspielt vielleicht seinen Vorsprung"

Von dpa
Aktualisiert am 23.04.2020Lesedauer: 1 Min.
Christian Drosten: Der Virologe sieht die derzeitigen Entwicklungen in Deutschland kritisch.Vergrößern des BildesChristian Drosten: Der Virologe sieht die derzeitigen Entwicklungen in Deutschland kritisch. (Quelle: photothek/imago-images-bilder)
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Deutschland ist im globalen Vergleich sehr erfolgreich im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die aktuellen Lockerungen besorgen den Virologen Christian Drosten allerdings. War am Ende alles umsonst?

Der Virologe Christian Drosten sieht die Gefahr, dass Deutschland bisherige Erfolge bei der Corona-Eindämmung verspielt und die Situation entgleitet. Er bedauere es derzeit "so sehr zu sehen, dass wir gerade dabei sind, vielleicht diesen Vorsprung hier komplett zu verspielen", sagte der Leiter der Virologie der Charité am Mittwoch im NDR-Podcast. Deutschland zähle im internationalen Vergleich zu den erfolgreichsten Ländern bei der Pandemie-Bekämpfung, weil der Ausbruch sehr früh erkannt worden sei.

Drosten kritisierte, dass nun wieder komplette Shoppingmalls voller Menschen seien, weil die einzelnen Geschäfte darin kleiner seien als 800 Quadratmeter. "Man muss sich da schon mal fragen, ob das alles noch wirklich sinnvoll ist." Mit Blick auf Anfragen, die ihn erreichten, warnte er auch vor "Einzelauslegungen" nach den ersten Lockerungen: "Wenn alle anfangen, sich die eigenen Interpretationsspielräume auszulegen ganz frei, dann starten an vielen Orten in Deutschland plötzlich neue Infektionsketten."

Es würde ihn dann nicht wundern, wenn man über den Mai und in den Juni hinein plötzlich in eine Situation komme, "die wir nicht kontrollieren können, wenn wir nicht aufpassen", betonte Drosten. Es gebe dann viel mehr Startpunkte für das Virus als zu Beginn der Epidemie. Aktuell sei Deutschland in einem sehr fragilen Bereich, sagte Drosten mit Blick auf die zuletzt vom Robert Koch-Institut auf 0,9 geschätzte Reproduktionszahl. Das bedeutet, dass im Mittel fast jeder Infizierte einen anderen Menschen ansteckt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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