Fraktionschef in der Kritik Umfrage: Nur 18 Prozent vertrauen Jens Spahn

Der ehemalige Gesundheitsminister steht aktuell in der Kritik. Laut einer Umfrage hat er innerhalb der Bevölkerung kaum Rückhalt.
Nach der vorerst gescheiterten Richter-Wahl schwindet das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in den Fraktionsvorsitzenden der Union, Jens Spahn (CDU). Wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins "Stern" ergab, halten 75 Prozent der Deutschen Spahn demnach für wenig oder gar nicht vertrauenswürdig. Lediglich 18 Prozent der Befragten gaben an, ihm zu vertrauen.
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Noch deutlicher wird dieses Ergebnis bei Deutschen, die mit anderen Parteien als der Union sympathisieren. Von Wähler der Linken misstrauen laut der Umfrage 89 Prozent dem ehemaligen Gesundheitsminister, bei Anhängern der AfD sind es 86 Prozent und bei Anhängern der Grünen 84 Prozent. Aber auch unter Anhängern von schwarz-rot herrscht Skepsis: 76 Prozent der SPD-Anhänger misstrauen Spahn und 60 Prozent der Anhänger von CDU/CSU.
Masken-Bericht wirft Fragen auf
Spahns Rolle als Gesundheitsminister während der Corona-Pandemie war in den vergangenen Wochen wieder verstärkt Thema geworden: Das Gesundheitsministerium veröffentlichte den ungeschwärzten Bericht der Sonderermittlern Magarethe Sudhof – der Bericht dokumentiert unter anderem eigenmächtige und inhaltlich fragwürdige Entscheidungen Spahns. Spahn steht auch in der Kritik, nachdem am vergangenen Freitag eine Wahl von drei neuen Richtern für das Bundesverfassungsgericht im Bundestag abgesagt wurde, da die Union wohl für die Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf keine Mehrheit garantieren konnte.
Forsa hat für die Umfrage am 10. und 11. Juli 1.008 Deutsche telefonisch befragt. Die Fehlertoleranz liegt bei drei Prozentpunkten.
- Forsa-Umfrage für den "Stern"