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Walter Kohl: "Angela Merkel hat Anteil am Tod meiner Mutter"


Walter Kohl erhebt schwere Vorwürfe
Angela Merkel hat "Anteil am Tod meiner Mutter"

Von t-online
22.02.2017Lesedauer: 2 Min.
Walter Kohl macht der Kanzlerin schwere Vorwürfe: "Angela Merkel hat im Machtkampf das Leid meiner Mutter als Kollateralschaden hingenommen."Vergrößern des BildesWalter Kohl macht der Kanzlerin schwere Vorwürfe: "Angela Merkel hat im Machtkampf das Leid meiner Mutter als Kollateralschaden hingenommen." (Quelle: dpa)
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Walter Kohl, der älteste Sohn von Hannelore und Helmut Kohl, erhebt in einem Interview in der aktuellen Ausgabe des "Zeit"-Magazins schwere Vorwürfe gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

"Für mich hat Frau Merkel einen nicht unerheblichen Anteil am Tod meiner Mutter", erklärt der 53-jährige Unternehmer und Autor. Vor über 15 Jahren nahm sich seine Mutter Hannelore das Leben. Sein Vorwurf bezieht sich auf die Parteispendenaffäre von 1999: Angela Merkel war damals CDU-Generalsekretärin. Völlig überraschend und in ungewöhnlicher Form – per Gastbeitrag in der FAZ – hatte sie sich damals scharf vom langjährigen Partei- und Regierungschef Helmut Kohl distanziert, weil der die Herkunft illegaler Spenden an die CDU nicht preisgab.

"Als Kollateralschaden hingenommen"

"Als Politikprofi wusste Frau Merkel, dass sie eine Lawine lostritt, die unsere Mutter und unsere Familie schwer beschädigen würde", sagt nun Walter Kohl. Merkel habe sich "schäbig" verhalten und "im Machtkampf in der CDU das Leid meiner Mutter einfach als Kollateralschaden hingenommen", so Kohl. Die heutige Bundeskanzlerin habe damals "zu keinem Zeitpunkt öffentlich gesagt: Lasst die Familie aus dem Spiel. Dabei wusste sie genau, dass meine Mutter schwer krank war." Hannelore Kohl litt damals an einer schweren Lichtallergie.

"Als 'Spendenhure' beschimpft"

Obwohl seine Mutter mit der CDU-Affäre nichts zu tun gehabt habe, sei sie nach Merkels Distanzierung öffentlich "auf übelste Art geschmäht" und sogar als "Spendenhure" beschimpft worden: "Sie wurde zur Unperson. Für sie war das alles umso schmerzhafter, weil sie sich sich von Angela Merkel verraten fühlte."

"Verrat an der Freundschaft nicht verkraftet"

Beide seien einmal eng befreundet gewesen: "Die beiden haben sich häufig getroffen und viel miteinander gesprochen. Von meiner Mutter weiß ich, dass sie sich gegenseitig sehr persönliche Dinge anvertraut haben. Es war eine Freundschaft." Hannelore Kohl habe "diesen Verrat an ihrer Freundschaft nie verkraftet." Als sie "persönlich einmal Schutz gebraucht hätte, wurde sie von Frau Merkel fallengelassen", sagt Walter Kohl. Merkel habe sich danach nie wieder bei seiner Mutter gemeldet.

Kritik am menschlichen Verhalten von Angela Merkel

Es gehe ihm nicht darum, die Schuld seines Vaters an der Spendenaffäre zu relativieren, sagt Kohl: "Ich spreche hier nicht von meinem Vater, der wahrlich viel dafür getan hat, dass die Spendenaffäre eskaliert ist." Vielmehr gehe es ihm "um etwas viel Grundsätzlicheres: das menschliche Verhalten von Angela Merkel in diesem parteiinternen Machtkampf".

Der 53-Jährige, der früher als Investmentbanker in New York und als Controller für deutsche Unternehmen arbeitete, führt heute gemeinsam mit seiner Ehefrau eine Firma in der Automobilindustrie. Nachdem er vor einigen Jahren eine persönliche Lebenskrise überwunden hat, ist er heute auch als Coach tätig.

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