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Intendant: Nibelungen-Stück durch Krieg erschreckend aktuell


Worms
Intendant: Nibelungen-Stück durch Krieg erschreckend aktuell

Von dpa
02.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Nibelungen-FestspieleVergrößern des BildesNico Hofmann, Intendant der Nibelungen-Festspiele. (Quelle: Uwe Anspach/dpa/dpa-bilder)
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Die Nibelungen-Festspiele in Worms sehen ihr diesjähriges Stück durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vor erschreckender Aktualität. "Der ganze Konflikt, den wir weltpolitisch erleben, spielt hier rein", sagte Intendant Nico Hofmann am Mittwoch in Worms. Das Stück "hildensaga. ein königinnendrama" sei aktueller denn je. "Es ist nicht nur Stoff über zwei Frauen."

In diesem Jahr (15. bis 31. Juli) übernehmen die Schauspielerinnen Genija Rykova und Gina Haller die wichtigen Rollen als Brünhild und Kriemhild. Autor Ferdinand Schmalz fragt in dem Stück unter anderem, ob eine von Frauen gelenkte Welt besser wäre.

"Es gibt kein anderes mittelalterliches Epos, in dem Frauen so handlungsentscheidend mit eingreifen", sagte Schmalz in Worms. Auch er sei "erschrocken" über die Parallelen zum Krieg. "Wenn etwa der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj als patriotischer Held beschrieben wird - da greift vieles von dem Nibelungen-Mythos auf die Realität über", sagte Schmalz. In seinem Stück gehe es auch um Machtgeflechte und Loyalitäten.

"Wir haben immer über Frieden geredet und haben plötzlich mit Krieg zu tun", sagte der künstlerische Leiter Thomas Laue. "Wir kommen zu unauflösbaren Fragen, wenn es um Gewalt, Gegengewalt, Krieg und Frieden geht." Er wünsche sich von den Festspielen insgesamt, dass man einen schärferen Blick für jene Fragen bekomme, die uns gerade beschäftigten. "Ob wir Antworten geben können, weiß ich gar nicht."

Für das Stück unter der Regie von Roger Vontobel planen die Festspiele eine Wasserwelt als Bühnenbild. "Dafür werden einige Akteure einen Tauchkurs absolvieren", kündigte Vontobel an. Die Organisatoren rechnen diesmal mit weniger Corona-Beschränkungen als im Vorjahr und hoffen auf eine voll besetzte Tribüne mit rund 1400 Sitzplätzen pro Abend. Die Festspiele in Worms erzählen seit 2002 das Heldenepos um Drachentöter Siegfried und Hunnenkönig Etzel in immer neuen Variationen.

Mit "hildensaga" kehren die Festspiele zur Nibelungengeschichte als ihrem Kern zurück. 2021 hatten die Organisatoren den historischen Aufenthalt von Reformator Martin Luther 1521 in Worms thematisiert.

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