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Revell provoziert mit "Nazi-Ufo" heftige Kritik


Modellbauer entschuldigt sich
Massive Kritik am "Nazi-Ufo" von Revell

Von dpa
Aktualisiert am 19.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Das "Nazi-Ufo" Flying Saucer Haunebu II: Das Fluggerät hat es nie gegeben, doch Revell hatte einen Bausatz dazu angeboten.Vergrößern des BildesDas "Nazi-Ufo" Flying Saucer Haunebu II: Das Fluggerät hat es nie gegeben, doch Revell hatte einen Bausatz dazu angeboten. (Quelle: Screenshot: besserepreise.com)
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Der Modellhersteller Revell hat für ein "Nazi-Ufo" viel Kritik eingesteckt. Der Begleittext erweckte den Eindruck, als habe es das Fluggerät tatsächlich gegeben.

Der Kinderschutzbund und das Militärhistorische Museum in Dresden haben Kritik an einem Modell des Herstellers Revell geäußert. Das "Flying Saucer Haunebu II" wird in der Produktbeschreibung wie ein Kriegsgerät aus der Zeit des Nazi-Regimes präsentiert, ohne dass belegt wäre, dass es ein solches Ufo jemals gegeben hat.

Der Spiel- und Modellbauanbieter hat inzwischen reagiert. Der Bausatz, der einem Ufo ähnelt, werde nicht mehr ausgeliefert, teilte eine Sprecherin des Unternehmens aus Bünde in Ostwestfalen mit. Aus dem Sortiment nimmt Revell das Modell aber offenbar nicht. "Wir werden den Text so weit wie möglich korrigieren", heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens.

Historiker: An einem Ufo wurde nie gearbeitet

Der Historiker Jens Wehner vom Militärhistorischen Museum sagte NDR Info: "Soweit in der Wissenschaft bekannt ist, wurde nie an diesem Objekt gearbeitet." Die Darstellung auf dem Revell-Karton könne im Sinne der NS-Ideologie Zweifel säen an der anerkannten Geschichtsschreibung, kritisierte er.

"Grundsätzlich geben wir dem Militärhistorischen Museum recht, es handelt sich tatsächlich um ein legendenumwobenes, außergewöhnliches Fluggerät, dessen Existenz und Umsetzbarkeit nicht belegt ist", räumt das Unternehmen Revell ein. "Unser Verpackungstext bringt dies aber leider nicht adäquat zum Ausdruck, wir entschuldigen uns hierfür", heißt es in einer Stellungnahme. Revell distanziere sich ausdrücklich von jeder Art der Verherrlichung von Kriegen und des Nationalsozialismus.

Rechtsextremismusexperte: Ufo aus dem Sortiment nehmen

Der Dortmunder Rechtsextremismusexperte Dierk Borstel fordert im Gespräch mit dem NDR jedoch, dass Revell das "Nazi-Ufo" gar nicht mehr verkauft. "Angebote, die rechtsextreme Legenden positiv umschreiben oder indirekt auf einschlägige Verschwörungstheorien hinlenken, sollten mit Sicherheit nicht im Sortiment zu finden sein."

Verwendete Quellen
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