Beschwerdebrief aus Angermund Ärger um Sex und Partys am Baggersee

Sie betrinken sich, machen Dreck und haben Sex am See: Im Düsseldorfer Stadtteil Angermund sorgen unliebsame Partygäste für Unmut. Ein Anwohner hat nun einen Hilferuf verfasst.
Ein Anwohner aus Angermund in Düsseldorf hat sich beim nordrhein-westfälischen Innenminister über unangenehme Besucherscharen beschwert. Das berichtet die "Rheinische Post". Demnach ist der Baggersee im nördlichen Düsseldorf im Sommer ein beliebter Treffpunkt für Feiernde. Die Zeitung zitiert einen Anwohner, der sich zu dieser Jahreszeit kaum noch vor die Tür traue: "Beim abendlichen Hundespaziergang wird man von Betrunkenen angepöbelt, nicht selten begegnet man Nackten, die sich auf einschlägigen Internetportalen zum Sex am See verabredetet haben."
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Nun hat der Anwohner, der namentlich nicht genannt werden soll, einen Brief an Innenminister Herbert Reul geschrieben, schreibt die "Rheinische Post". Immerhin hatte Reul kürzlich verkündet, "Nordrhein-Westfalen Schritt für Schritt sicherer zu machen." Das wollen die Angermunder nun beim Wort nehmen.
Badeverbot? Das interessiert hier niemanden
In dem Brief beschwert sich der genannte Anwohner über rasende Autos, Falschparker, Graffiti-Maler und Wildpinkler. Das Baden im See ist zudem eigentlich verboten – doch auch darüber setzten sich viele Leute hinweg: "Für uns Anwohner drängt sich der Eindruck eines rechtsfreien Raumes auf."
Eine Lösung könnte sein, das Baden in dem See zu erlauben und so eine Aufsicht für den Badebereich zu schaffen. Eine solche Initiative gab es vor einigen Jahren sogar schon einmal – doch sie scheiterte.
Allerdings scheinen die Meinungen über die Verhältnisse in Angermund auseinanderzugehen. In dem Kommentarbereich der "Rheinischen Post" verweisen mehrere Nutzer darauf, dass nicht jeder Nackte am Wasser gleich auf dem Weg zu einem Sexdate sein müsse – schließlich gebe es seit vielen Jahren einen FKK-Bereich am See.
- Bericht der "Rheinischen Post"