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Bayern: Bierbrauer kann wegen Storchennest nicht brauen


Fässer bleiben leer
Bierbrauer kann wegen Storchennest nicht produzieren

Von dpa
Aktualisiert am 22.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Bayern, Uehlfeld: Christian Zwanzger, Brauerei- und Gasthofbesitzer, zeigt auf ein Storchennest auf dem Schornstein der Brauerei des Gasthof Zwanzger.Vergrößern des BildesBayern, Uehlfeld: Christian Zwanzger, Brauerei- und Gasthofbesitzer, zeigt auf ein Storchennest auf dem Schornstein der Brauerei des Gasthof Zwanzger. (Quelle: Daniel Karmann/dpa-bilder)
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Weil ein Storchenpaar auf seinem Hausdach nistet, kann ein Brauer aus Mittelfranken derzeit kein Bier herstellen. Noch reichen die Vorräte zwar, aber für das nächste Jahr will er anders vorsorgen.

Die vielen Storchennester locken jedes Jahr Touristen ins kleine mittelfränkische Uehlfeld. Als "Storchendorf" ist es in der Region bekannt. Doch in diesem Jahr hat sich ein Storchenpaar ausgerechnet den Schornstein einer kleinen Brauerei ausgesucht, um dort zu nisten. Christian Zwanzger kann deshalb zurzeit kein Bier brauen. Noch hat er Vorräte, die er in seinem Gasthaus ausschenken und in der Region verkaufen kann. Doch langsam werden diese knapp. Deshalb hat er sich etwas überlegt.

Weißstörche stehen unter Schutz

34 Storchennester zählt der Landesbund für Vogelschutz (LBV) derzeit allein in Uehlfeld, einem 3.000 Einwohner-Örtchen im Aischtal (Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim). "Wir profitieren in Uehlfeld schon enorm von den Störchen", sagte Zwanzger. Er hatte bereits ein Nest auf dem Dach seines Gasthauses, was bei Touristen und Besuchern gut ankam. Im Frühjahr begann dann ein Paar auf dem Sudhaus von Zwanzgers Ein-Mann-Brauerei zu bauen, wie Medien berichteten. Entfernen wollte und durfte er das Nest nicht, weil Weißstörche unter Schutz stehen.

Rund 630 Paare haben nach LBV-Angaben im vergangenen Jahr in Bayern gebrütet. In diesem Jahr dürfte die Zahl noch höher liegen, sagte die Vogelexpertin Oda Wieding am Mittwoch in Hilpoltstein. Wegen der steigenden Bestandszahlen stehe der Weißstorch im Freistaat nicht mehr auf der Roten Liste. Deutschlandweit gelte er aber immer noch als bedroht, weil die Zahl der Störche zum Beispiel in den östlichen Bundesländern zurückgehe.

In den vergangenen Monaten konnte Zwanzger beobachten, wie im Nest auf seiner Brauerei drei junge Weißstörche schlüpften und größer wurden. "Sie machen schon die ersten Flugversuche", berichtete der 40-Jährige. Sobald er sich sicher sein kann, dass sie längere Zeit am Stück unterwegs sind, will er eine Nisthilfe auf den Schornstein setzen lassen, damit der Rauch trotz Nest abziehen kann – auch mit Blick auf nächstes Frühjahr: Denn falls die Störche wohlbehalten aus dem Süden zurückkehren, werden und sollen sie dort wieder brüten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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