t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaGesellschaft

Todesstrafe: 79-jähriger Vietnam-Veteran in den USA hingerichtet


Er bedankte sich für die "humane Behandlung"
79 Jahre alter Vietnam-Veteran in den USA hingerichtet

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 26.06.2025 - 14:01 UhrLesedauer: 2 Min.
Richard Jordan: Der 79-Jährige starb am Mittwoch durch eine Giftspritze.Vergrößern des Bildes
Richard Jordan: Der 79-Jährige starb am Mittwoch durch eine Giftspritze. (Quelle: Justizvollzugsbehörde von Mississippi)
News folgen

Richard Gerald Jordan wurde 1976 verurteilt, weil er die Frau seines Kreditsachbearbeiters erschossen hatte. Der Vietnam-Veteran litt an einer posttraumatischen Belastungsstörung.

In den USA ist am Mittwoch ein 79 Jahre alter Mann hingerichtet worden. Richard Gerald Jordan wurde im US-Bundesstaat Mississippi mit einer Giftspritze exekutiert. "Wir sehen uns auf der anderen Seite", waren die letzten Worte Jordans, nachdem er sich für die "humane Behandlung" bedankt hatte.

Loading...

Jordan hatte im Vietnam-Krieg gekämpft und war mit posttraumatischer Belastungsstörung zurückgekehrt. Im Januar 1976 rief er bei seiner Bank an und verlangte seinen Kreditsachbearbeiter, legte dann aber auf. Anschließend fuhr er zum Privathaus des Mannes und entführte die Frau des Bankangestellten. Gerichtsakten zufolge brachte Jordan die damals 35-jährige Edwina Marter in einen Wald und erschoss sie. Anschließend rief er bei ihrem Mann an, behauptete, sie sei noch am Leben, und forderte 25.000 Dollar Lösegeld.

"Nichts wird unsere Mutter zurückbringen"

Der Werftarbeiter ging der Polizei ins Netz, als er das Geld abholen wollte. Er gestand den Mord und führte die Ermittler zur Leiche. Seit seiner Verurteilung 1976 saß Jordan im Todestrakt.

"Nichts wird unsere Mutter, unsere Schwester und unsere Freundin zurückbringen. Nichts kann jemals wiedergutmachen, was Jordan uns vor 49 Jahren genommen hat", sagte ein Sprecher der Familie des Mordopfers am Mittwoch nach der Hinrichtung.

Jetzt schon so viele Hinrichtungen wie im gesamten Vorjahr

Jordan ist bereits der 25. Verurteilte, der in diesem Jahr in den USA hingerichtet worden ist. So viele Exekutionen hatte es im gesamten vergangenen Jahr gegeben. Allein sieben Menschen wurden im laufenden Jahr im Bundesstaat Florida hingerichtet. Erst am Dienstag (Ortszeit) war ein 51-Jähriger, der eine Frau ermordet hatte, in Florida per Giftspritze hingerichtet worden.

US-Präsident Donald Trump hatte sich bei Amtsantritt für eine Ausweitung der Todesstrafe ausgesprochen. Gegner der Todesstrafe argumentieren unter anderem mit dem Risiko von Justizirrtümern. Hinzu kommt, dass die Todesstrafe keineswegs abschreckender wirkt als andere Strafen. Im Gegenteil: In vielen US-Bundesstaaten mit Todesstrafe ist die Mordrate höher als in Staaten, in denen sie abgeschafft wurde. Die Menschenrechtsorganisation "Amnesty International" weist zudem darauf hin, dass die Mordrate in Kanada nach Abschaffung der Todesstrafe gesunken ist.

Weitere Probleme sind Willkür und Diskriminierung: Die Todesstrafe trifft überproportional oft Angehörige von Minderheiten, Menschen aus ärmeren Schichten oder mit psychischen Problemen und wird häufig politisch instrumentalisiert. Zudem ist die Durchführung von Hinrichtungen oft mit schweren Pannen verbunden, was die Grausamkeit und Unzuverlässigkeit dieser Strafe unterstreicht.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom