Polen: "Militärisches Flugobjekt" im Wald gefunden

Polen grenzt sowohl an die Ukraine als auch an die russische Exklave Kaliningrad. In einem Wald fanden die Behörden kürzlich einen Flugkörper mit russischer Aufschrift.

Die Stadt Bydgoszcz liegt mitten in Nordpolen. Bis zur Metropole Warschau sind es Hunderte Kilometer, noch weiter ist es bis zur ukrainischen Grenze oder zur russischen Exklave Kaliningrad. Umso ratloser sind die polnischen Behörden, seit sie eine mutmaßliche Boden-Luft-Rakete mit kyrillischer Aufschrift in einem Wald nahe Bydgoszcz gefunden haben.

Am Montag machten Augenzeugen laut dem polnischen Radiosender RMF FM die Behörden auf ein mehrere Meter langes Objekt aufmerksam, das im Wald bei Bydgoszcz im Boden stecke. Nachdem die Bezirkspolizei den Fundort untersucht hatte, sei sofort Unterstützung durch die Militärpolizei angefordert worden, so der Sender.

Objekt liegt wohl schon länger im Wald

Die Behörden teilten mit, dass das Objekt schon länger im Wald liege, allerdings erst jetzt gefunden worden sei. Wie RMF FM berichtet, soll es sich um eine Rakete handeln, auf der eine kyrillische Aufschrift zu lesen sein – die polnischen Behörden sprechen von einem "militärischen Flugobjekt" und sparen einen Kommentar zur möglichen kyrillischen Aufschrift aus.

Laut dem Bericht haben die Militärpolizei und andere Behörden den Fundort weiträumig abgesperrt. Bislang sei nicht klar, ob die mutmaßliche Rakete explodiert oder überhaupt mit einem Sprengkörper bestückt sei.

Luftwaffenbasis ist in der Nähe des Fundortes

Auch woher die mutmaßliche Boden-Luft-Rakete kommt, ist nicht bekannt. Die polnischen Behörden haben sich nicht zum Ursprung des Objekts geäußert. RMF FM vermutete, dass der kuriose Fund etwas mit einer Luftwaffenbasis zu tun haben könnte, die sich in der Nähe befinde. Auf dem Stützpunkt würden unter anderem F-16-Kampfjets repariert. Laut einem Reporter des Senders handele es sich um "Teile von militärischer Ausrüstung, die unserer (der polnischen, d. Red.) Armee gehörten".

Das polnische Verteidigungsministerium teilte auf Twitter mit, die Sicherheit der Anwohner sei nicht bedroht. Der Fundort werde weiterhin untersucht.