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Russland-Spionage? Chef von Nato-Zulieferer in Paris festgenommen


Satellitentechnologie
Nato-Zulieferer wegen Spionageverdachts festgenommen

Von t-online, wan

Aktualisiert am 19.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Satellit im Weltraum (Symbolbild): Ein großer Teil der weltweiten Kommunikation läuft heute über die künstlichen Trabanten.Vergrößern des BildesEin Satellit im Weltraum (Symbolbild): Der Gründer einer niederländischen Hightech-Firma soll für Russland spioniert haben. (Quelle: Nasa)
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In Paris ist nach einem Tipp des FBI ein niederländischer Hightech-Unternehmer festgenommen worden. Er soll Nato-Technologie an Russland geliefert haben.

Der Besitzer einer niederländisch-griechischen Firma für Militär- und Satellitentechnologie ist in Paris verhaftet worden. Er soll Nato-Geheimnisse an Russland verraten haben, bestätigte das FBI in einer Stellungnahme. Nikolaos B. soll bereits seit 2017 mit dem russischen Geheimdienst zusammengearbeitet haben.

"Während der Angeklagte und seine Aratos-Gruppe angeblich als Rüstungslieferant für die Nato und verbündete Länder agierten, machten sie tatsächlich andere Geschäfte", sagte der New Yorker Staatsanwalt Breon Peace. Der Verdächtige hätte damit dazu beigetragen, die "Kriegsanstrengungen Russlands und die Entwicklung von Waffen der nächsten Generation" voranzutreiben.

Die Aratos-Gruppe besteht aus mehreren Firmen, die in den Niederlanden und Griechenland ansässig sind. Der 59-jährige Eigentümer ist griechischer Herkunft, berichtet die niederländische NL Times. Eine der Firmen wurde bei einem Nato-Innovationswettbewerb Finalist mit Ideen zu Künstlicher Intelligenz, erklärte das FBI. Das Unternehmen wurde nach Bekanntwerden der Vorwürfe mit sofortiger Wirkung aus dem Verband der niederländischen Verteidigungsindustrie herausgeworfen.

Angeblich Gefechtsfeldausrüstung geliefert

Der Festgenommene habe mit dem russischen Geheimdienst zusammengearbeitet, um amerikanische Militär- und Dual-Use-Technologien zu erwerben und dann zu schmuggeln, wirft ihm das FBI vor. Er habe sensible Ausrüstung beschafft, die Nato-Spezifikationen entsprach und für taktische Gefechtsbedingungen konzipiert war. Außerdem soll er Komponenten für Anwendungen in der weltraumgestützten und kryptografischen Kommunikation weitergegeben haben.

Zu diesen Komponenten gehörten nach Angaben der US-Behörden hoch entwickelte Testgeräte für militärische Anwendungen, einschließlich Quantenkryptografie und Atomwaffentests, sowie taktische Gefechtsfeldausrüstung. Der Angeklagte behauptete laut FBI offiziell, dass diese Gegenstände von seiner Firma Aratos verwendet werden sollten. Offenbar wurden sie aber nach Russland geschickt, unter anderem an die Military Unit 33949. Diese soll dem russischen Geheimdienst SVR zugeordnet sein.

Nach einem Bericht der Dutch News soll es bereits im Oktober eine Warnung des niederländischen Geheimdienstes an heimische Rüstungs- und Hightech-Firmen gegeben haben. Demnach versuche der russische Geheimdienst, mit Scheinfirmen an westliche Technologie zu gelangen. Im März vergangenen Jahres wurden 17 russische Diplomaten unter anderem wegen Spionageverdachts aus den Niederlanden ausgewiesen.

Verwendete Quellen
  • justice.gov: "Founder and President of European Defense Conglomerate Charged with Helping the Russian Military Evade U.S. Sanctions and Export Controls" (englisch)
  • dutchnews.nl: "Head of Dutch satellite technology firm arrested for spying" (englisch)
  • nltimes.nl: "Owner of Noord-Brabant defense business arrested in Paris at U.S. request" (englisch)
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